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Antibiotikaresistenzen vorbeugen

Vielseitig und ballaststoffreich essen
Wer abwechslungsreich isst und reichlich Ballaststoffe aus Getreide, Hülsenfrüchten und Nüssen zu sich nimmt, hat offenbar weniger antibiotikaresistente Bakterien in seinem Darm. So lautet das Ergebnis einer Studie des „Agricultural Research Service“, kurz ARS, des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums.

Wenn Darmbakterien gegen gängige Antibiotika resistent sind, ist im Infektionsfall die Gesund­heit gefähr­det. Verschiedene Faktoren wie der übermäßige Einsatz von Antibio­tika in der Tierhaltung, aber auch der Klimawandel tragen dazu bei, dass sich dieses Problem in den kommenden Jahr­zehnten verschärfen wird, so die Forschenden.

Ein Lösungsansatz ist die Umstellung der Ernährungsgewohnheiten. Denn unser Essen dient den natür­lichen Darmbewohnern als Nahrung und verändert ihre Zusammen­setzung. Um mögliche Zusammen­hänge näher zu untersuchen, machten 290 gesunde Erwach­sene in Fragebögen und 24-Stunden-Protokollen Angaben zur Ernährungsweise und ließen die Bakterien­gemeinschaft in ihrem Darm genauer untersuchen.

Probanden, die täglich mindestens 8 bis 10 Gramm lösliche Ballaststoffe und wenig tierisches Eiweiß ver­zehrten, hatte weniger antibiotika­resistente Bakterien in ihrem Darm. Je weniger Antibiotika­resis­tenzen, desto vielfältiger war das Mikrobiom und desto höher die Zahl an streng anaeroben Vertretern. Solche Bakterien, etwa aus der Familie der Clostridien, können nur in einer sauer­stoff­freien Umge­bung gedeihen und sind ein Zeichen für eine gute Darm­gesund­heit. Sie bilden beim Abbau löslicher Ballaststoffe unter anderem wertvolle kurzkettige Fettsäuren, die sich positiv auf Stoffwechsel und Organe auswirken.

Lösliche Ballaststoffe sind vor allem in Getreide, Hülsenfrüchten wie Bohnen, Linsen und Erbsen, Samen und Nüssen, aber auch in einigen Obst- und Gemüsesorten wie Möhren, Beeren, Artischocken und Brokkoli enthalten. Für einen maximalen Nutzen sollten verschiedene Quellen genutzt werden, denn die Vielfalt der Nahrung war laut Studie der wichtigste Faktor im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen.

Ernährungsmaßnahmen verändern die Darmflora und können langfristig dazu beitragen, Antibiotika­resis­tenzen im Darm­mikro­biom zu verringern, fassen die Forschenden zusammen. Allerdings handelt es sich um eine Beobachtungs­studie, die keine ursäch­lichen Zusammen­hänge nachweisen kann. Zudem wurden mögliche Auswirkungen einer früheren Antibiotika­einnahme nicht betrachtet, steht im Fachblatt „mBio“. Weitere Untersuchungen mit mehr Probanden und über einen längeren Zeitraum sind erforderlich, um die Resultate zu untermauern.

Weitere Informationen:

Zitiert nach einer Meldung des Bundeszentrums für Ernährung vom 01.06.2022