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Antihormonelle Therapie bei Prostatakrebs erweitern

In bestimmten Fällen lohnt die Zugabe eines weiteren Wirkstoffs zur antihormonellen Therapie.

Patienten mit noch lokal begrenztem Prostatakrebs mit hohem Risiko wird empfohlen, nach der Entfernung des Tumors eine antihormonelle Therapie zum Entzug von Androgenen (Testosteron), den männlichen Geschlechtshormonen, durchzuführen. Neuesten Ergebnissen in der Fachzeitschrift Lancet Oncology zufolge profitieren die Patienten offenbar noch mehr, wenn dieser Androgenentzugstherapie ein Steroid hinzugefügt wird, das das Enzym CYP17A1 hemmt. Letzteres ist in die Testosteronproduktion eingebunden.

An der Studie, die in 113 Zentren in Großbritannien und der Schweiz durchgeführt wurde, nahmen Prostatakrebspatienten teil. Ihr Tumor hatte sich zwar noch nicht mit Metastasen in andere Organe ausgebreitet, wies aber aufgrund bestimmter Merkmale ein hohes Risiko für einen Rückfall oder eine Metastasenbildung auf. Ein Teil der Patienten erhielt nach der Operation eine Strahlentherapie. Außerdem erhielten die Teilnehmer eine antihormonelle Therapie – mit oder ohne ein Steroid, das das Enzym CYP17A1 hemmt.

Durch die zusätzliche Wirkstoffgabe verbesserte sich das metastasenfreie Überleben signifikant. Nach sechs Jahren waren in dieser Gruppe noch immer 82% der Patienten metastasenfrei, in der Kontrollgruppe waren es nur 69%. Auch das Gesamtüberleben, das Überleben ohne weiteren PSA-Anstieg, das Prostatakrebs-spezifische Überleben und das Überleben, ohne dass die Krankheit weiter voranschritt, verbesserten sich signifikant.

Es traten infolge der zusätzlichen Wirkstoffgabe mehr Nebenwirkungen Grad 3 oder mehr auf, am häufigsten waren Bluthochdruck und ein Anstieg eines Leberenzyms.

Mit dieser Studie habe sich nach Ansicht der Studienautoren gezeigt, dass die Zugabe eines Steroids, welches das Enzym CYP17A1 hemmt, zur antihormonellen Therapie bei Patienten mit nicht-metastasiertem Prostatakrebs mit hohem Risiko die Überlebensaussichten verbessert. Sie sollte der neue Standard bei der Behandlung dieser Patientengruppe werden.

Quelle:
Attard G et al. Abiraterone acetate and prednisolone with or without enzalutamide for high-risk non-metastatic prostate cancer: a meta-analysis of primary results from two randomised controlled phase 3 trials of the STAMPEDE platform protocol. Lancet Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 23. Dezember 2021, doi: 10.1016/S0140-6736(21)02437-5

Zitiert nach einer Meldung des Onko_internetportals vom 01.02.2022