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Bereitet die Corona-Krise Kopfzerbrechen?

Immer mehr Menschen mit Migräne – Anstieg bei jungen Männern am größten
Pulsierende Kopfschmerzen, dazu Übelkeit oder auch Schwindel: Die Corona-Krise scheint vielen Men­schen buchstäblich Kopfzerbrechen zu bereiten, vor allem jungen Männern. Laut Daten, die die KKH Kaufmännische Krankenkasse anlässlich des Kopfschmerztags am 5. September 2022 erhoben hat, ist die Zahl der Versicher­ten mit Migräne von 2011 auf 2021 bundesweit um rund 18 Prozent gestiegen. Allein von 2020 auf 2021 verzeichnet die Kasse ein Plus von insgesamt mehr als vier Prozent, bei den Männern sogar um mehr als sieben Prozent. Besonders betroffen: die 25- bis 29-Jährigen. Unter ihnen stieg die Zahl der Migräne-Patienten vom ersten auf das zweite Corona-Jahr um neun Prozent, bei den Männern sogar um 13 Prozent. Laut KKH-Hochrechnung leiden bundesweit mittlerweile rund 4,2 Millionen Menschen unter Migräne.

„Mögliche Gründe für diesen Anstieg sind zunehmender Stress und Leistungsdruck sowie ein gestiegenes öffentliches Bewusstsein für Migräne als Krankheit“, sagt Aileen Könitz, Ärztin bei der KKH. Vor allem bei jüngeren Menschen können aber auch Schlafmangel, falsche Ernährung, das Hören von zu lauter Musik sowie lange Zeiten vor Fernseher und Computer Auslöser für die Kopfschmerzattacken sein. „Gerade während der Lockdownphasen hat sich die Mediennutzung noch einmal verschärft“, sagt Könitz. Viele Menschen hätten noch mehr Zeit mit Smartphone, Tablet & Co. verbracht, sich im Gegenzug aber weniger bewegt, da viele Sportangebote weggefallen seien.

Generell hat die Pandemie den gewohnten Alltag vieler Menschen durcheinandergewirbelt. Doch gerade die Regelmäßigkeit im Tagesablauf ist besonders bei Jüngeren, die anfällig für Migräne sind, zur Vorbeu­gung wichtig. Dazu zählen ein regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus, eine ausgewogene Ernährung, regel­mäßige Pausen sowie Bewegung und Sport. Ideal sind Ausdauersportarten an der frischen Luft, etwa Radfah­ren und Joggen. „Sehr wirksam können auch autogenes Training und progressive Muskel­entspan­nung sein“, sagt Aileen Könitz. Die Techniken können in Präsenzkursen, über das Internet sowie mithilfe spezieller Apps erlernt werden. „Permanente Hektik und Überfrachtung, etwa mit zu vielen Terminen, zu viel Mediennutzung, zu viel lauter Musik sowie exzessives Krafttraining fördern die Kopfschmerzattacken hingegen eher“, betont die KKH-Ärztin.

Die Ursachen von Migräne sind noch nicht vollständig erforscht. Zu den Symptomen zählen Lichtempfind­lich­keit, Sehstörungen, Übelkeit und heftige Kopfschmerzattacken, die bis zu 72 Stunden andauern können. Dabei treten die Schmerzen einseitig auf und verstärken sich bei körperlicher Aktivität. „Machen sich die Schmerzen hingegen beidseitig bemerkbar und verschlimmern sich nicht durch Bewegung und Sport, handelt es sicher eher um einen Spannungskopfschmerz“, erläutert Aileen Könitz. Werden Kopf­schmerzen chronisch und treten besonders häufig auf, können sie die Gesundheit und das Leben stark einschränken. Nicht nur die häufigen Schmerzen belasten, sondern auch Begleiterscheinungen wie Übel­keit und Erbrechen sowie die Angst vor der nächsten Attacke. „Betroffene sollten sich von einem Arzt beraten lassen, vor allem wenn die Anfälle mehr als dreimal im Monat auftreten, besonders schmerzhaft oder lang anhaltend sind“, empfiehlt die KKH-Ärztin.

Ausgewertet wurde der Anteil der KKH-Versicherten mit Migräne (G43 nach ICD-10) für die Jahre 2011, 2019 und 2021. Nach wie vor leiden deutlich mehr Frauen als Männer unter Migräne (Anteil 2021: 7,3 zu 2,3 Prozent). Auffällig: Der Anstieg bei den Männern ist aber deutlich größer.

Zur gesamten Pressemitteilung

Zitiert nach einer Pressemitteilung der KKH Kaufmännische Krankenkasse vom 01.09.2022