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Besser schlafen mit Baldrian: Wie gut helfen pflanzliche Schlafmittel?

Ob als Tee, Dragee oder Badezusatz – Baldrian gilt seit hunderten Jahren als wirksames Mittel gegen Nervosität. Das heimische Kraut wird oft als Beruhigungs- und Schlaf­mittel angepriesen. Es soll beim Ein- und Durchschlafen helfen und das auf ganz natürliche Weise. Doch wirkt Baldrian tatsächlich bei Schlaf­problemen? Und gibt es Neben­wirkungen? Die Stiftung Gesund­heits­wissen informiert über pflanzliche Schlaf­mittel – ihre Vor- und Nachteile. 

Viele Menschen mit Schlafproblemen wollen nicht gleich zu rezeptpflichtigen Medikamenten greifen und es erst einmal mit pflanzlichen Mitteln probieren. Ihnen werden eine beruhigende und schlaf­fördernde Wirkung auf natürliche Weise nachgesagt und sie haben den großen Vorteil, dass sie nicht abhängig machen. Sie sind als Tees, Bade­zusätze oder auch als Kapseln in Super­märkten und Drogerien erhältlich. Weit verbreitet sind vor allem Schlaf­mittel aus Melisse, Passions­blume, Hopfen und Baldrian. Gerade Baldrian gilt in der Volks­medizin schon lange als Heil­mittel gegen Stress, Nervosität und Schlaf­probleme. Doch ausreichend wissen­schaftlich belegt ist das nicht.

Was ist generell bei pflanzlichen Schlafmitteln zu beachten?

Pflanzliche Schlafmittel machen nicht abhängig, allerdings ist ihre Wirkung aus wissen­schaftlicher Sicht nicht ausreichend bewiesen. Zwar finden sich beispiels­weise zu Baldrian viele Studien, doch diese wurden meist nur mit wenigen Teil­nehmern durchgeführt. Die Studien sind somit wenig aussage­kräftig. Deshalb empfehlen medizin­ische Leit­linien keine pflanzlichen Arznei­mittel als Schlaf­mittel. Im All­gemeinen wird dazu geraten, pflanzliche Schlaf­mittel nicht zusammen mit Alkohol ein­zunehmen. Da pflanzliche Arznei­mittel grund­sätzlich auch Neben­wirkungen mit sich bringen oder Wechsel­wirkungen mit anderen Medikamenten haben können, rät die Stiftung Gesund­heits­wissen dazu, sich bei der Einnahme von pflanz­lichen Schlaf­mitteln entweder vom Hausarzt, der Haus­ärztin oder beim Kauf in der Apotheke genau beraten zu lassen.

Wie wirkt Baldrian? 

Für Produkte aus Baldrian wird die Wurzel der Pflanze verwendet. Dort sind ätherische Öle enthalten, die mit den Nerven­zellen des Körpers inter­agieren und eine ent­spannende und ent­krampfende Wirkung haben sollen. Doch was viele nicht wissen: Damit diese Wirkung wirklich spürbar ist, müssen manche Mittel aus der Baldrian­wurzel über einen Zeit­raum von zwei bis vier Wochen ein­genommen werden, schreibt der Ausschuss für pflanzliche Arznei­mittel der Euro­päischen Arznei­mittel-Agentur.

Was ist über Nebenwirkungen von Baldrian bekannt? 

Auch pflanzliche Schlafmittel können Nebenwirkungen haben. Daher sollte man sich vor dem Gebrauch oder der Einnahme beraten lassen und den Bei­pack­zettel der Mittel genau durchlesen. In Bezug auf Baldrian ist beispiels­weise bekannt, dass die Heil­pflanze in seltenen Fällen Übelkeit und Bauch­krämpfe auslösen kann. Zu hohe Dosen (etwa 20 Gramm) können laut Euro­päischer Arznei­mittel­agentur (EMA) zu Müdigkeit am Tag, Bauch­krämpfen, einem Enge­gefühl in der Brust, Be­nommenheit und Hände­zittern führen. Diese Symptome ver­schwinden allerdings nach etwa 24 Stunden auch wieder. Bade­zusätze mit Baldrian­öl und Baldrian­wurzel sollten nicht bei offenen Wunden, großen Haut­ver­letzungen oder akuten Haut­erkran­kungen verwendet werden. Auch bei hohem Fieber, schweren Infektionen, schweren Durch­blutungs­störungen und Herz­insuffizienz sollte man lieber auf Mittel aus Baldrian verzichten.

Wer sollte Baldrian nicht einnehmen?

Da es hierzu noch an wissenschaftlichen Studien mangelt, wird Schwangeren und Stillenden davon abgeraten, Mittel aus Baldrian zu verwenden. Die EMA rät außerdem, dass Kinder unter 12 Jahren keine Baldrian-Produkte einnehmen sollten.

Überblick über rezeptfreie Schlafmittel

Neben pflanzlichen Schlafmitteln kann man auch Antihistaminika und Melatonin ohne ein ärztliches Rezept in der Apotheke, im Reform­haus oder in der Drogerie kaufen. Wie diese Schlaf­mittel wirken und was es bei der Einnahme zu beachten gibt, hat die Stiftung Gesund­heits­wissen in einem Überblick zusammengefasst.
Hier erfahren Sie mehr zu rezeptfreien Schlafmitteln.

Fünf Tipps für einen gesunden Schlaf 
Eine gute Schlafhygiene kann dabei helfen, besser schlafen zu können. Die Stiftung Gesundheitswissen gibt hierfür einige Tipps:

  • Lüften Sie kurz vor dem Zubettgehen. Das sorgt für ausreichend frische Luft und eine angenehme Kühle.
  • Schaffen Sie eine ruhige Atmosphäre. Am besten nutzen Sie vor dem Schlafengehen keine elektronischen Geräte mehr und verbannen diese aus dem Schlafzimmer.
  • Dunkeln Sie das Schlafzimmer gut ab.
  • Essen Sie vor dem Schlafengehen nur leichte Mahlzeiten und verzichten Sie auf koffeinhaltige Getränke.
  • Auch Sport kurz vor dem Schlafengehen kann das Einschlafen erschweren.

Zitiert nach einer Pressemitteilung der Stiftung Gesundheitswissen vom 22.11.2022