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Brachytherapie bei Prostatakrebs: künftig Behandlungsalternative in der Arztpraxis

Patienteninformation klärt auf
Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat entschieden, die Brachytherapie für Männer mit Niedrig-Risiko-Prostatakarzinom als Therapie in die ambulante Versorgung aufzunehmen. Eine Patienteninformation klärt dazu auf.

Patienten mit Niedrig-Risiko-Prostatakrebs, die sich für eine Brachytherapie entschieden haben, müssen dafür künftig nicht mehr in eine Klinik gehen. Sie können sie auch ambulant erhalten, das hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) nun beschlossen.

Diesen Beschluss hat der G-BA mit einer Patienteninformation verknüpft. Damit sollen Patienten, die sich bereits für eine Brachytherapie entschieden haben, zum Verfahren aufgeklärt werden. Unentschlossenen Männern soll dadurch die Entscheidung für oder gegen die Therapie leichter fallen.

Ambulante Brachytherapie: Warum hat das so lange gedauert?
Bei einer Brachytherapie werden sogenannte Seeds, kleine umhüllte Strahlenquellen, in die Prostata implantiert, um den Krebs von innen zu bestrahlen. Die verwendeten Strahlen haben nur eine geringe Reichweite und klingen nach wenigen Wochen ab.

Stellenwert der Behandlung: Die Brachytherapie wird schon länger von der ärztlichen Leitlinie als Therapie für Patienten mit Niedrig-Risiko-Prostatakrebs empfohlen. Die Beweiskraft (Evidenz) der dazu verfügbaren Daten zum Nutzen der Behandlung bewerten Experten bisher jedoch als gering. Daher hat der G-BA auch lange die Entscheidung zur ambulanten Brachytherapie herausgezögert.

Neuer G-BA-Beschluss, neue Vorgaben:

  • Patienten, die bestimmte medizinische Kriterien (siehe Kasten) erfüllen, können eine Brachytherapie künftig auch ambulant erhalten.
  • Männer, für die diese Therapie infrage kommt oder denen eine Brachytherapie bevorsteht, sollen durch ihre Ärzte umfassend über die Vor- und Nachteile aufgeklärt werden. Dabei soll künftig eine Patienteninformation helfen, die vom G-BA gemeinsam mit dem Beschluss veröffentlicht wurde.
  • Der Beschluss beinhaltet außerdem Vorgaben, um die Qualität der Brachytherapie auch bei der ambulanten Versorgung zu sichern: Ärzte müssen bestimmte Qualifikationen vorweisen, um eine Brachytherapie in ihrer Praxis anbieten zu dürfen. Außerdem müssen der Patient sowie der weiterbehandelnde Arzt darüber informiert werden, dass sogenannte Postimplantationskontrollen notwendig sind.

Postimplantationskontrolle: 4 bis 6 Wochen nach dem Einsetzen (Implantation) der Seeds haben Patienten einen Kontrolltermin. Dabei untersucht die Ärztin oder der Arzt, wie die Seeds und die Strahlendosis in der Prostata verteilt sind. Diese Nachuntersuchung ist in der Regel eine Computertomographie.

Inhalte der Patienteninformation
Die Patienteninformation des G-BA geht auf folgende Fragen ein:

  • Was bedeutet die Diagnose Niedrig-Risiko-Prostatakrebs?
  • Wie ist der wahrscheinliche Krankheitsverlauf (die Prognose) der Erkrankung?
  • Was ist eine Brachytherapie und wie läuft sie ab?
  • Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es neben der Brachytherapie?
  • Welche Vor- und Nachteile haben die verschiedenen Therapiemöglichkeiten?

Die Patienteninformation des G-BA beinhaltet ebenfalls weiterführende Informationen zu Niedrig-Risiko-Prostatakrebs sowie zur Brachytherapie. Außerdem bietet sie für Patienten Hinweise, wie sie sich auf das Arztgespräch vorbereiten können. Die begleitende Patienteninformation zur Brachytherapie ist im Beschluss des G-BA ab Seite 4 zu finden und als PDF-Dokument abrufbar.

Zitiert nach einer Meldung des Krebsinformationsdienstes vom 05.02.2021