1. Sprung zur Servicenavigation
  2. Sprung zur Hauptnavigation
  3. Sprung zur Suche
  4. Sprung zum Inhalt
  5. Sprung zum Footer

Aktuelle Meldungen

Darmpolypen und Darmkrebsrisiko

Sie hängen in der Familienanamnese miteinander zusammen.

Enge Verwandte von Patienten mit Darmpolypen haben ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Wie aus den Ergebnissen einer Studie in der Fachzeitschrift BMJ hervorgeht, erkranken sie häufiger in jungen Jahren, also vor dem 50. Lebensjahr.

Die Forscher werteten die Daten aus einem großen Register in Schweden aus, mit 68.060 Darmkrebspatienten und 333.753 vergleichbaren Kontrollpersonen. In den Daten war unter anderem auch die Familiengeschichte hinsichtlich des Auftretens von Darmpolypen bei Verwandten ersten Grades erfasst worden.

Wenn Verwandte ersten Grades an Darmpolypen erkrankt waren, bestand ein erhöhtes Risiko für Darmkrebs. Wie hoch es war, hing von der Art der gefundenen Polypen ab. Und auch das Lebensalter hatte einen Einfluss. So hatten beispielsweise Männer im Alter von 60 bis 64 Jahren ohne familiäre Vorgeschichte an Darmpolypen ein absolutes Risiko für Darmkrebs von rund 68 pro 100.000, Frauen von rund 64 pro 100.000. Mit einer familiären Vorgeschichte an Darmpolypen erhöhte sich das absolute Risiko auf rund 94 pro 100.000 bei Männern und rund 89 pro 100.000 bei Frauen.

Je mehr enge Verwandte von Darmpolypen betroffen waren, desto höher war das Darmkrebsrisiko. Und je früher die Darmpolypen aufgetreten waren, desto häufiger war auch Darmkrebs. Wenn mindestens zwei Verwandte ersten Grades an Darmpolypen erkrankt waren, bestand zudem ein höheres Risiko, schon in jungen Jahren, also vor dem 50. Lebensjahr an Darmkrebs zu erkranken.

Geschwistern und Kindern von an Darmpolypen erkrankten Personen sei womöglich ein früherer Beginn des Darmkrebsscreenings zur Früherkennung von Darmkrebs zu empfehlen, so die Schlussfolgerung der Studienautoren. 

Quelle:

Song M et al. Risk of colorectal cancer in first degree relatives of patients with colorectal polyps: nationwide case-control study in Sweden. BMJ 2021;373:n877

 

Zitiert nach einer Meldung der Deutschen Krebsgesellschaft vom 02.07.2021