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Fußball-WM: Überlastungsbedingte Sportverletzungen

Seit dem 20. November 2022 läuft die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Neben politisch kontroversen Diskussionen stehen die Sportler und das Betreuungs­team gerade bei dieser Veranstaltung vor immensen körperlichen Herausforderungen: Die Fußballer hatten wegen des laufenden Ligaspielbetriebs wenig Erholungs- und Vorbereitungszeit. Zudem findet das Turnier unter extremen klimatischen Bedingungen statt, insbesondere durch die hohe Luft­feuchtig­keit. Aufgabe des Trainer- und sport­wissen­schaftlich-medizinischen Betreuerstabs ist es, bei jedem Sportevent für eine bestmögliche Wettkampf- und Trainingssteuerung zu sorgen, um so die Leistungs­fähigkeit der Athleten zu opti­mieren und gleichzeitig das Risiko für Sportverletzungen zu minimieren.

In Katar allerdings muss der Bewegungsapparat nun unter diesen gegebenen Voraussetzungen Höchstleistungen erbringen – in der Folge kann es zu sogenannten überlastungsbedingten Sportverletzungen kommen. Ein Artikel der DGOU-Sektion Gesellschaft für Orthopädisch-Traumatologische Sportmedizin (GOTS) hat sich mit der trainingswissenschaftlichen Perspektive des Profifußballs befasst.

„Bei überlastungsbedingten Sportverletzungen handelt es sich um eine sukzessive Schädigung von muskuloskelettalen Strukturen, die aus dem Zusammenspiel mechanisch bedingter Mikrotraumen und einer fehlgeschlagenen Heilungsreaktion resultiert“, sagt Juniorprofessor Dr. rer. nat. Matthias W. Hoppe von der Sportwissenschaftlichen Fakultät der Universität Leipzig und Mitglied des Komitees Prävention der GOTS. In der Folge könne es zu einer progressiven Schädigung des betroffenen Gewebes kommen, das nicht nur zu einer reduzierten Leistungs­fähigkeit der Athleten und Athletinnen, sondern zu weiteren Sportverletzungen führen könne.

Zu den häufigsten überlastungsbedingten Sportverletzungen zählen auch im Fußball die Sehnenerkrankungen sowie Stress­reaktionen und -frakturen, wobei die untere Extremität am häufigsten betroffen ist. Da überlastungsbedingte Verletzungen lange Zeit ohne oder nur mit minimalen Symptomen verbunden sind, trainieren die Sportlerinnen und Sportler oft weiter und nehmen an Wettkämpfen teil. „Um dies zu vermeiden, ist es für das Trainer- und medizinische Funktions­team wichtig herauszufinden, welche Trainingsbelastungen mit welchen muskuloske­lettalen physiologischen oder pathophysiologischen Gewebereaktionen und -anpassungen assoziiert werden können“, sagt Hoppe, der an der Universität Leipzig als Beauftragter für Spitzensport tätig ist. Mit diesem Wissen könne mittels Belastungs- und Bean­spruchungs­monitoring und ergänzender Funktionsdiagnostiken das Training individuell angepasst und weiter optimiert werden.

Für den bestmöglichen Trainingserfolg bedarf es allerdings einer engen Zusammenarbeit zwischen den Athleten, Trainern und Trainings­wissenschaftlern sowie Medizinern und Physiotherapeuten. Wie sich Beanspruchung genau messen und überwachen lässt und wie die Parameter trainings­wissenschaftlich analysiert werden, kann im Artikel „Zur WM in Katar: Überlastungsbedingte Sportverletzungen im Profifußball aus trainingswissenschaftlicher Sicht“, erschienen im November-Newsletter der GOTS, nachgelesen werden.

Zitiert nach einer Meldung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) vom 28.11.2022