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Aktuelle Meldungen

GKV-Bündnis für Gesundheit fördert Genderforschung zur Gesundheitsförderung und Prävention

Das GKV-Bündnis für Gesundheit fördert vier Projekte zur Erforschung geschlechtsspezifischer Besonder­heiten bei der Gesund­heits­förderung und Prävention in Lebenswelten. Über einen Zeitraum von drei Jahren stellt es dafür insgesamt 1,76 Millionen Euro bereit. Ein unabhängiges Gremium aus 14 Wissen­schaftlerinnen und Wissen­schaftlern hat die Auswahl der praxisorientierten Forschungsvorhaben unter­stützt.

„Die ausgewählten Forschungsvorhaben werden zu einem besseren Verständnis von geschlechtsspezifischen Besonderheiten im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention beitragen. Dieses neue Wissen können die Krankenkassen für die Weiterentwicklung ihrer Angebote und Programme nutzen und so helfen, Ungleich­heiten von Gesundheitschancen aufgrund des Geschlechts zu reduzieren“, so Gernot Kiefer, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des GKV-Spitzenverbandes.

Vier Projekte – ein Ziel: Geschlechtsspezifische Ungleichheiten von Gesundheitschancen reduzieren

Seit März 2021 werden folgende Projekte gefördert:

  • Projekt „Suizid-Prävention für Männer“: Studien zeigen, dass Männer ein höheres Suizidrisiko aufweisen. Dies wird mit vermehrtem Alkoholkonsum und geringerer sozialer Unterstützung in Verbindung gebracht. Vor diesem Hintergrund untersuchen die Professorinnen Heide Glaesmer (Universität Leipzig), Birgit Wagner (Medical School Berlin) und Doreen Reifegerste (Universität Bielefeld) wie über geeignete Kommunikations- und Zugangswege die Zielgruppe suizidgefährdete Männer erreicht werden kann. Dabei spielen Kontaktpersonen, z. B. Lehrkräfte oder Ärztinnen und Ärzte, eine zentrale Rolle. Im Rahmen des Projekts werden zwei E-Learning-Programme zur Suizidprävention entwickelt: Eins für die Kontaktpersonen und eins für suizidgefährdete Männer.
  • Das Projekt „Mentale Gesundheit und Gender“ erforscht die negativen Auswirkungen von informeller – also unentgeltlicher, nicht professioneller – Pflegetätigkeit z. B. durch Angehörige auf das psychische Wohlbefinden der Pflegenden. Im Mittelpunkt stehen dabei die Unterschiede zwischen und innerhalb der Geschlechter. Darauf aufbauend entwickeln und erproben Dr. Tilman Brand (Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS) und Professor Benjamin Schüz (Universität Bremen) eine digitale Intervention zur Gesundheitsförderung, die auf die Bedürfnisse der informell pflegenden Frauen, Männer und genderdiversen Personen abgestimmt wird.
  • Projekt „Gesundheitsverhalten, Gesundheitsförderung und Prävention in den Lebenswelten älterer Frauen“: Ältere Frauen werden derzeit bei Gesundheitsförderung und Prävention selten berücksichtigt. Daher ist die Entwicklung gesundheitsfördernder Konzepte erforderlich, die sich spezifisch an diese dabei bisher eher vernachlässigte Zielgruppe richten. Für das Forschungs­vorhaben untersucht Professorin Daphne Hahn von der Hochschule Fulda Biographien von über 80-jährigen Frauen. Dabei stehen geschlechtsspezifische Gesundheitsaspekte im Mittelpunkt. Hieraus werden Ansätze für Gesundheitsförderung und Prävention entwickelt, die auf die Lebensrealität und die Bedürfnisse der Zielgruppe Bezug nehmen.
  • Aufgabe des Projekts „Gesundheitsförderung in Lebenswelten von Trans*Menschen“ ist die Erforschung der Bedürfnisse dieser Zielgruppe in Bezug auf Gesundheitsförderung und Prävention. Darauf aufbauend werden Konzepte zur gesundheitsförderlichen Gestaltung von Lebenswelten aus Sicht von Transgender-Menschen entwickelt. Damit sollen die negativen Auswirkungen von Benachteiligung und Ungleichheit auf die Gesundheit der Zielgruppe reduziert werden. Die Professorin Miriam Tariba Richter (Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg) und Dr. Tamás Jules Fütty (Europa-Universität Flensburg) führen das Forschungsvorhaben durch.

Hintergrund
Das GKV-Bündnis für Gesundheit – ein Zusammenschluss von allen 103 gesetzlichen Krankenkassen – fördert Forschungsvorhaben im Bereich der Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten. Mit wechselnden Themen­schwerpunkten sollen damit ausgewählte interdisziplinäre und anwendungs­bezogene Projekte unterstützt werden. Die Forschungsvorhaben zum Thema „Geschlechtsspezifische Besonderheiten bei Gesundheitsförderung und Prävention in Lebenswelten“ bilden dabei den Auftakt. Im Laufe des Jahres 2021 wird die Forschungsförderung um einen zweiten Themenschwerpunkt erweitert werden.

Weitere Informationen zu den Forschungsaktivitäten des GKV-Bündnisses für Gesundheit: https://www.gkv-buendnis.de/forschung-im-buendnis/foerderung-forschungsvorhaben/

Zitiert nach einer Pressemitteilung des GKV-Spitzenverbandes vom 31.03.2022