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Aktuelle Meldungen

Herzdiagnostik durch kardiale Bildgebung – für Herzpatienten unverzichtbar

Bildgebende Verfahren wie Echokardiographie, Computer- und Magnetresonanztomographie ermöglichen den Blick von außen ins Herz. Spezialisten ordnen in HERZ heute die Stärken dieser Verfahren für die Diagnose von Herzkrankheiten und deren Therapie ein.

Unter den vielen Millionen Herzpatienten gibt es kaum einen, der im Laufe seines Lebens nicht mit einem bild­gebenden Verfahren in Kontakt kommt. Welche Methoden es heute gibt, Bilder vom Inneren des Körpers zu gewinnen, und was bild­gebende Verfahren aktuell zur Diagnose und Therapie in der Herz­medizin beitragen, ist der Schwer­punkt der aktuellen HERZ heute-Ausgabe „Herzensansichten“. „Sich untersuchen zu lassen fällt leichter, wenn man die Arbeits­weise und Funktion, die Möglich­keiten und Grenzen der Verfahren kennt. Auch zu diesem Ver­ständnis wollen wir mit unserem Themen­schwer­punkt beitragen“, betont der Kardiologe Professor Dr. Thomas Meinertz, Mitglied des Wissen­schaftlichen Beirats der Deutschen Herz­stiftung und Chef­redakteur von HERZ heute. Die aktuelle Ausgabe 4/2022 „Herzensansichten – kardiale Bildgebung“ kann als Probe­exemplar kostenfrei unter Tel 069 955128-400 oder unter www.herzstiftung.de/bestellung angefordert werden.

Bildgebende Verfahren in der Herzmedizin sind noch relativ neu. Am Beginn steht die Röntgendiagnostik um 1900. Mit der Weiter­entwicklung der kardialen Bild­gebung wurde die Diagnose zahl­reicher Herz­krankheiten – und deren Behandlung - möglich. „Der Durch­bruch bei der Behandlung von Herz­krankheiten beruht auf der Ent­wicklung bild­gebender Verfahren“, erklärt Prof. Meinertz. „Wir verdanken diese Diagnostik der mathe­matischen und physi­kalischen Grund­lagen­forschung. In vielen Fällen waren die Verfahren zunächst für andere Zwecke gedacht und die medizin­ische An­wendung war gleichsam ein Neben­produkt. Heute sind sie ein fester Bestand­teil der Herz­medizin.“

Der Blick von außen ins Herz: für Patienten unkompliziert und schmerzfrei

Invasive Untersuchungsverfahren wie eine Herzkatheteruntersuchung sind für Herzpatienten nicht besonders beliebt. Die Vorstellung, einen dünnen Schlauch – häufig über ein Gefäß in der Leiste oder am Hand­gelenk – bis zum Herzen vor­ge­schoben zu bekommen, bereitet vielen ein mulmiges Gefühl. Auch ist die Unter­suchung nicht ohne Risiko. Eine Herz­katheter­untersuchung lässt sich nicht immer umgehen, doch in vielen Fällen können Kardiologen alternative Unter­suchungs­verfahren anwenden, die nicht-invasiv ohne einen medi­zinischen Eingriff den Blick ins Herz ermöglichen.

Häufiger als die Katheter­untersuchung wird in der klinischen Routine die  Echokardiographie eingesetzt, auch Herz-Echo genannt. Während der Herz­untersuchung hält der Herz­spezialist einen Ultra­schall­kopf von außen an den Brust­korb und macht mittels Ultra­schall­wellen die Hohl­räume des Herzens, die Herz­klappen und den Herz­muskel auf einem Monitor als zwei­dimension­ales Schwarz-Weiß-Bild sichtbar. So können Pump- und Durch­blutungs­störungen des Herzens sowie krankhafte Ver­änderungen, etwa veränderte Herz­klappen mit Un­dichtig­keiten und Verengungen, ange­borene Herz­fehler und Herz­muskel­erkrankungen, erkannt werden. Zusätzlich lassen sich mit dem Einsatz der Doppler­untersuchung Blut­fluss­ge­schwindigkeiten in den Herz­kranz­arterien messen und Ver­engungen feststellen. „Die Echo­kardio­graphie ist eines der wichtigsten Instrumente zur Herz­diagnostik. Besteht der Verdacht auf eine Erkrankung des Herzens, wird ein Herz-Echo veranlasst“, erklärt Prof. Meinertz.

Wo liegen die Stärken der Computer- (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT)?

Was die Echokardiographie nicht abbilden kann, sind die Kranzgefäße des Herzens. Dies gelingt mit der Computertomographie (CT), die mit Röntgen­strahlen arbeitet. Eine Herz-CT kann unter anderem verengte Herz­kranz­gefäße (Koronar­arterien) in einem drei­dimensionalen Bild mit Hilfe von Kontrast­mitteln sichtbar machen – ohne eine invasive Unter­suchung mit dem Herz­katheter. „Die Untersuchung ‚in der Röhre‘ ist insofern ein großer Fortschritt, als eine koronare Herz­krankheit ohne invasive Herz­katheter­unter­suchung sicher diagnostiziert werden kann. Unerkannt und unbehandelt können die atheros­klerotischen Ablager­ungen einer koronaren Herz­erkrankung zu einem Herzinfarkt führen“, sagt Prof. Meinertz.

Die Magnetresonanztomographie (MRT), auch Kernspintomographie genannt, hat ihre Stärke in der Sichtbarmachung von Gewebeauffälligkeiten. Mit Hilfe eines starken Magnet­feldes können entzünd­liche Veränderungen, beispiels­weise eine Entzündung des Herz­muskels (Myokarditis), oder aber auch eine Herz­muskel­erkrankung (z. B. Kardiomyopathien) diagnostiziert werden. Eine Herz-MRT ist unter anderem für Herz-Patienten von Bedeutung, deren Herz bei der Echo­kardio­graphie Auf­fälligkeiten gezeigt hat. „Mit einer Herz-MRT lassen sich oft aus­reichend Infor­mationen gewinnen, sodass den Patienten weitere, womöglich belastende Untersuchungen erspart bleiben“, so Prof. Meinertz.

Zitiert nach einer Pressemitteilung der Deutschen Herzstiftung vom 25.11.2022