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Hodenkrebs und HIV-Infektion gleichzeitig?
Die Prognose ist dann bei der Krebserkrankung nicht schlechter als bei Patienten, die keine HIV-Infektion haben.
In früheren Untersuchungen hatten Männer mit einer HIV-Infektion und Hodenkrebs geringere Überlebensaussichten als Männer mit Hodenkrebs, die nicht mit HIV infiziert waren. Seit Einführung der Kombination-antiretroviralen Therapien hat sich dies offenbar geändert: Laut einer neuen Studie in der Fachzeitschrift Cancer sind die Überlebensaussichten inzwischen vergleichbar.
In der aktuellen Studie wurden die Daten von 89 HIV-Patienten mit 92 Hodentumoren ab 18 Jahren untersucht, die an Hodenkrebs erkrankt waren. Zwei der Patienten hatten gleichzeitig zwei Hodentumoren, einer entwickelte später Hodenkrebs im zweiten Hoden. In 64 Fällen handelte es sich um ein Seminom, in den übrigen 28 Fällen um ein Nicht-Seminom. Die Hälfte der Patienten war 36 Jahre oder jünger. 56% der Tumoren befanden sich noch in einem frühen Stadium I, die übrigen waren bereits weiter vorangeschritten, sodass mit einer ungünstigeren Prognose gerechnet werden musste.
14 Patienten erlebten im Verlauf einen Krankheitsrückfall. Zwölf Patienten starben, davon fünf am Hodenkrebs, drei an AIDS und vier wegen anderer Ursachen. Die Fünf- und Zehn-Jahres-Gesamtüberlebensraten lagen bei 91% und 85%.
Damit, so die Studienautoren, wiesen die Patienten mit Hodenkrebs und HIV-Infektion ähnliche Überlebensaussichten auf wie Patienten ohne HIV-Infektion und sollten auch gleichermaßen therapiert werden.
Quelle:
Hentrich MU et al. Outcomes of Men With HIV and Germ Cell Cancer: Results From an International Collaborative Study. Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 30. September 2021, DOI: 10.1002/cncr.33928
Zitiert nach einer Meldung des Onko-Internetportals vom 12.10.2021