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IGeL-Monitor: Nutzen von Früherkennungsuntersuchungen auf Vitamin-D-Mangel unklar

Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors fand keine Studien, die den Nutzen oder Schaden eines Vitamin-D-Screenings bei Erwachsenen ohne Anzeichen eines Vitamin-D-Mangels untersucht haben. Auch eine regelmäßige Einnahme von Vitamin D zeigte bei dieser Gruppe keine positiven gesundheit­lichen Effekte. Der IGeL-Monitor bewertet das Vitamin-D-Screening deshalb mit „unklar“.

Für eine hinreichende Nutzen-/Schadenabwägung sind weitere Studien notwendig, die die Vor- und Nachteile eines Screenings auf Vitamin-D-Mangel gegenüber keinem Screening untersuchen. Die direkten Schäden eines Vitamin-D-Screenings gehen nicht über die Risiken einer Blutent­nahme hinaus. Dennoch können Früh­erkennungs­untersuchungen im Allgemeinen zu falsch-negativen oder falsch-positiven Ergebnissen sowie Über­diagnosen führen.

Studienergebnisse zu einer Vitamin-D-Einnahme beruhen zu einem großen Teil auf Untersuchungen von Personen ab 50 Jahren. Für Jüngere lagen kaum Studien­ergebnisse zur Frage­stellung vor. Studien zur Behandlung des Vitamin-D-Mangels bei Menschen, die keine Symptome haben, zeigen keinen Nutzen bei Personen, die selbstständig leben. Menschen, die in medizinischen oder pflegerischen Einrichtungen leben, scheinen von einer Vitamin-D-Ergänzung zu profitieren, so dass ein Screening auf Vitamin-D-Mangel bei dieser Personen­gruppe sinnvoll sein könnte.

Die Früherkennungsuntersuchung auf einen Vitamin-D-Mangel ist eine Individuelle Gesundheits­leistung (IGeL), die häufig in ärztlichen Praxen angeboten oder nachgefragt wird. Im IGeL-Report 2020 des IGeL-Monitors gehörte sie zu den 20 am häufigsten genannten Selbst­zahlerleistungen. In vielen Praxen wird sie allein oder in Kombination mit anderen Vitamin­bestimmungen als sogenannter „Vitamin-Check“ angeboten.

Der menschliche Körper braucht Vitamin D. Leber und Niere wandeln das Vitamin in ein Hormon um, das für die Knochen­gesundheit von großer Bedeutung ist. Ob das Risiko, andere schwere Erkrankungen zu bekommen, wie z. B. Infektions- und verschiedene Krebs­erkrankungen, Diabetes oder Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems, mit einem Mangel an Vitamin D in Zusammen­hang steht, ist nicht erwiesen und wird unter Forscherinnen und Forschern diskutiert.

Vitamin D wird nur in sehr geringem Maße über die Nahrung aufgenommen. Die Hauptquelle ist das Sonnenlicht: 80 bis 90 Prozent des Vitamins D werden von unserer Haut selbst produziert, als Reaktion auf die UVB-Strahlung im Sonnenlicht. Insofern hängt die Produktion von Vitamin D von verschiedenen Faktoren ab. Im Sommer sind die Voraus­setzungen günstiger als im Winter. Menschen, die häufig im Freien sind, können mehr Vitamin D produzieren als Menschen, die sich überwiegend in Innen­räumen aufhalten. Im Alter nimmt die Fähigkeit der Haut ab, Vitamin D zu produzieren.

Zur Bewertung der IGeL „Früherkennungsuntersuchung auf Vitamin-D-Mangel“ im IGeL-Monitor.

Zitiert nach einer Pressemitteilung des Medizinischen Dienstes Bund vom 09.11.2022