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Kleinzelliger Lungenkrebs: Insgesamt seltener, aber unter Frauen häufiger

Die Überlebensaussichten bei der Erkrankung haben sich in den letzten Jahrzehnten verbessert, sind aber vor allem in den fortgeschrittenen Stadien immer noch ungünstig.

Die Häufigkeit von kleinzelligem Lungenkarzinom ist in den letzten 30 Jahren zurückgegangen. Allerdings steigt der Anteil an erkrankten Frauen und der Anteil an älteren Patienten. Das zeigen Registerdaten aus den Niederlanden, die in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer veröffentlicht wurden.

Die Forscher verwendeten für ihre Analyse die Daten der Jahre 1989 bis 2020 aus dem Holländischen Krebsregister. Sie identifizierten für den Zeitraum insgesamt 52.527 Fälle von kleinzelligem Lungenkrebs. Die absolute Zahl an Patienten mit der Erkrankung blieb über den untersuchten Zeitraum gleich. Jedoch ging die Häufigkeitsrate pro 100.000 Einwohner zurück. 

Der Anteil an erkrankten Frauen stieg von 22 auf 50 Prozent. Gleichzeitig waren die Frauen bei der Diagnose im Durchschnitt jünger als die Männer: Die Hälfte der Frauen, die im Zeitraum 2015 bis 2020 erkrankten, war 68 Jahre oder jünger, verglichen mit 70 Jahren bei den Männern. Ebenso nahm der Anteil an Patienten, die bei der Diagnose schon 75 Jahre oder älter waren, von 20 auf 25 Prozent zu. Auch die Behandlungsverfahren änderten sich im Laufe der Zeit. So wurden anfangs im Tumorstadium I nur zwei Prozent der Betroffenen operiert, zuletzt waren es 37 Prozent. In allen Tumorstadien verbesserten sich die Überlebensraten zwar, jedoch blieben sie im Vergleich zu anderen Krebsarten ungünstig, vor allem, wenn die Erkrankung bei der Diagnose bereits fortgeschritten war.

Da im Laufe der Zeit immer mehr ältere und gebrechliche Menschen an kleinzelligem Lungenkrebs erkrankten, nahm auch die Zahl derer, die keine Tumorbehandlung im eigentlichen Sinne, sondern beste unterstützende Pflege zur Linderung von Beschwerden erhielten, zu. Dennoch verbesserten sich die Überlebensaussichten in allen Tumorstadien, so die Zusammenfassung der Studienautoren. Die Zunahme der Erkrankung unter Frauen begründen die Forscher mit der steigenden Zahl an Raucherinnen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Quelle: Dumoulin DW et al. Trends in epidemiology of small cell lung cancer: a Dutch nationwide population-based study over 1989-2020Running head: Trends in epidemiology of small cell lung cancer. European Journal of Cancer, Onlinevorabveröffentlichung am 12. Juli 2023, https://doi.org/10.1016/j.ejca.2023.112985


Zitiert nach einer Nachricht des Onko-Internetportals vom 26.07.2023.