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Kombinierte antihormonelle Therapie auch bei Männern mit Brustkrebs

Die Kombination aus CDK4/6-Hemmer und Aromatasehemmer ist auch bei Männern mit fortgeschrit­tenem Brustkrebs sicher und wirksam.

Auch bei Männern, die an fortgeschrittenem hormonempfindlichem HER2-negativem Brustkrebs erkrankt sind, ist eine antihormonelle Therapie mit einem CDK4/6-Hemmer und einem Aromatasehemmer sicher und wirksam. Das geht aus den Ergebnissen einer Studie hervor, die die Anwendung dieser Kombinations­therapie bei männlichen Brustkrebspatienten nach der allgemeinen Zulassung überprüfte.

Nur sehr selten erkranken Männer an Brustkrebs, weshalb es auch schwierig ist, eine größere Zahl von Patienten für eine Studie zu gewinnen. In der vorliegenden Untersuchung waren 39 von insgesamt 3.246 BrustkrebspatientInnen männlich. Bei allen war der Tumor hormonempfindlich und HER2-negativ, und sie hatten zuvor höchstens eine Chemotherapie erhalten. Die nun folgende antihormonelle Therapie wurde mit einer Kombination aus CDK4/6-Hemmer und Aromatasehemmer durchgeführt, zusätzlich erhielten die männlichen Patienten ein GnRH-Analogon, das die Östrogen- und Testosteronwirkung unterdrückt.

Die männlichen Brustkrebspatienten erlebten seltener Nebenwirkungen und auch seltener schwere Neben­wirkungen als die Gesamtpopulation. Sie mussten seltener die Therapie wegen zu starker Neben­wirkungen ab- oder unterbrechen. Am häufigsten trat ein Rückgang an weißen Blutzellen auf, auch dies jedoch seltener als in der Gesamtpopulation. Nach mehr als zwei Jahren war die Krankheit noch immer bei mehr als der Hälfte der Männer nicht weiter vorangeschritten. 

Diese Studiendaten zeigten, dass auch Männer mit Brustkrebs von dieser Kombinationstherapie profi­tieren können, so die Zusammenfassung der Studienautoren.

Die Zugabe eines CDK4/6-Hemmers zu einem Aromatasehemmer hilft, die Entwicklung von Resistenzen gegen die Wirkung des Aromatasehemmers hinauszuzögern. Viele BrustkrebspatientInnen sprechen anfangs gut auf eine antihormonelle Therapie an. Mit der Zeit jedoch verlieren die eingesetzten Aroma­tase­hemmer ihre Wirkung, es kann zu Rückfällen und Metastasen in anderen Organen kommen. Hierfür ist unter anderem die verstärkte Bildung von CDK6 verantwortlich. CDKs, die sogenannten cyclin-abhängigen Kinasen, spielen eine wichtige Rolle für den normalen Zellzyklus, bei dem sich Zellen teilen und vermehren. Der CDK4/6-Hemmer kann die Wirkung der CDKs hemmen und die Entwicklung der Resistenz aufhalten.

Quelle: Campone M et al. Ribociclib plus letrozole in male patients with hormone receptor-positive, human epidermal growth factor receptor 2-negative advanced breast cancer: subgroup analysis of the phase IIIb CompLEEment-1 trial. Breast Cancer Research and Treatment 2022, 193:95-103

Zitiert nach einer Meldung des Onko-Internetportals vom 20.04.2022