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Lungenkrebssterblichkeit bei Männern rückläufig
Bei Frauen geht der Trend in die andere Richtung.
In den westlichen Industrieländern geht die Zahl der Todesfälle an Lungenkrebs bei Männern deutlich zurück, bei Frauen hingegen nimmt sie in den meisten Ländern zu. Das zeigen die neuesten Auswertungen von Registerdaten aus der WHO Mortality Database, die in der Fachzeitschrift European Journal of Cancer veröffentlicht wurden.
Die Forscher konnten sich auf eine Gesamtpopulation von 872,5 Millionen Menschen aus 31 Ländern in Nordamerika und Europa aus den Jahren 2015-2017 stützen. Pro Jahr kam es zu durchschnittlich 444.398 Todesfällen wegen Lungenkrebs. Dies entsprach einer durchschnittlichen jährlichen altersstandardisierten Sterberate von 54,6 Todesfällen pro 100.000 Einwohnern. Die Todesraten variierten zwischen den einzelnen Ländern stark und reichten von 37,0 pro 100.000 Fällen in Portugal bis 91,3 pro 100.000 in Ungarn. Allgemein stiegen die Sterberaten an der Erkrankung mit dem Lebensalter an.
Von 2000 bis 2017 nahmen die altersstandardisierten Sterberaten an Lungenkrebs kontinuierlich ab. Allerdings hatten daran vor allem die Männer ihren Anteil: Bei ihnen sank die Sterberate pro Jahr um durchschnittlich 2,3%. Bei Frauen hingegen ging sie pro Jahr nur um durchschnittlich 0,3% zurück. Dieser Rückgang wurde zudem ausschließlich in den USA beobachtet. In 21 der 31 einbezogenen Länder wurde bei Frauen zwischen 2000 und 2017 eine signifikante Zunahme der Sterberate an Lungenkrebs registriert, am stärksten in Spanien und Frankreich.
Die Unterschiede zwischen Männern und Frauen sowie den einzelnen Ländern bezüglich des Rückgangs der Lungenkrebssterblichkeit könne unter anderem auf das Rauchverhalten zurückzuführen sein, so die Interpretation der Studienautoren. Aber auch Früherkennungsscreeningprogramme, therapeutische Entwicklungen und der Zugang zur Gesundheitsversorgung spielen im Ländervergleich eine Rolle.
Quelle: Baum P et al. Trends in age- and sex-specific lung cancer mortality in Europe and Northern America: Analysis of vital registration data from the WHO Mortality Database between 2000 and 2017. European Journal of Cancer 2022, 171:269-279
Zitiert nach einer Meldung des Onko-Internetportals vom 06.09.2022