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Aktuelle Meldungen

Männer vor häuslicher Gewalt schützen

Auch Männer sind von Partnerschaftsgewalt betroffen. Welche Präventions­möglich­keiten und Schutz­maß­nahmen es bei häuslicher Gewalt gibt, war Inhalt eines Fachtages der Bundesfach- und Koordinierungs­stelle Männer­gewalt­schutz.

Am 8. und 9. September 2022 hat die Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz (BFKM) in Hannover den Fachtag "Jenseits der Gewalt - Erweiterte Möglichkeiten des Opferschutzes für Männer" veranstaltet. Im Mittelpunkt standen Möglichkeiten der Prävention von Gewalt, insbesondere von häuslicher Gewalt. Die BFKM wird durch das Bundesgleichstellungsministerium gefördert.

Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus betonte: "So wie wir sagen: Gewalt gegen Frauen geht uns alle an, so betonen wir auch: Gewalt gegen Männer geht uns alle an! Wir schauen da nicht weg! Auch Männer benö­tigen Schutz- und Beratungsangebote, um den ersten Schritt heraus aus gewalttätigen Partner­schaften zu schaffen. Um frei und sicher leben zu können. Die Betroffenen fühlen sich oft hilflos - sie wissen kaum, an wen sie sich wenden können oder schämen sich, Hilfe zu suchen. Umso wichtiger sind Sensibilität und ein gesell­schaftliches Klima, das Gewalt gegen Frauen wie gegen Männer verurteilt und Betroffene ermutigt, den ersten Schritt aus der Gewaltspirale zu wagen. Auch das gelingt gemeinsam besser als allein."

Inhalte des Fachtages
Prof. Dr. Petra Brzank von der Hochschule Nordhausen nahm in ihrer Keynote die psychosozialen Folgekosten häuslicher Gewalt für alle Betroffenen und deren Kinder in den Blick. Welche Präventionsmöglichkeiten es gibt, erläuterte Dr. Ralf Puchert vom Verein Dissens. Darüber hinaus stellten sich Initiativen und Unterstützungs­angebote, wie "StoP - Stadtteile ohne Partnergewalt", das Männerhilfetelefon, eine Männerschutzwohnung aus Oldenburg sowie die Beratungsarbeit der BAG Täterarbeit Häusliche Gewalt e.V. vor.

Austausch und Vernetzung fördern
Für die Einrichtung und die finanzielle Absicherung von Unterstützungsangeboten für gewaltbetroffene Frauen und Männer sind in erster Linie Länder und Kommunen verantwortlich. Mit ihren Fach- und Politik­beratungs­angeboten und mit dem Austauschformat landesweiter und regionaler "Runder Tische Männergewaltschutz" unterstützt die BFKM die positive Entwicklung in den Ländern und trägt zur Vernetzung der Angebote bei.

Partnerschaftsgewalt in Zahlen
Laut kriminalstatistischer Auswertung des BKA zur Partnerschaftsgewalt (Berichtsjahr 2020) sind mehrheitlich Frauen von häuslicher Gewalt betroffen. Die Auswertung zeigt aber auch, dass 19,5 Prozent der Opfer von Gewalt in einer (Ex-)Partnerschaft Männer sind. Die Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männer­gewaltschutz setzt hier an und engagiert sich seit 2019 für den Ausbau von Hilfe- und Beratungsangeboten sowie die Etablie­rung von Männerschutzeinrichtungen in den einzelnen Bundesländern. Derzeit existieren - regional unter­schiedlich verteilt - zwölf solcher Einrichtungen für betroffene Männer und deren Kinder.

Die Bundesfach- und Koordinierungsstelle Männergewaltschutz (BFKM)
Die BFKM der Landesarbeitsgemeinschaft Jungen- und Männerarbeit Sachsen e.V. wird seit Oktober 2019 vom Bundesgleichstellungsministerium gefördert. Durch das Vorhaben sollen insbesondere Landes- und Kommunal­politiker ermutigt werden, auch Schutz- und Unterstützungsmaßnahmen für Jungen und Männer voranzu­bringen. Darüber hinaus koordiniert die BFKM die Errichtung von Hilfetelefonen und Online-Beratung in den Bundesländern und unterstützt deren Aufbau, damit bundesweit ein einheitliches Unterstützungsangebot für gewaltbetroffene Männer zur Verfügung steht.

Zitiert nach einer Meldung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 09.09.2022