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Prostatakrebs: Wenn der PSA-Wert nach der Operation erhöht bleibt

Eine Bestrahlung des Tumorbettes in Kombination mit einer kurzzeitigen antihor­monellen Therapie kann die Überlebens­aussichten verbessern.

Wenn nach einer Prostatakrebsoperation der PSA-Wert noch immer erhöht ist, kann eine Bestrahlung der Region, in der sich der Tumor befunden hatte, ein weiteres Voranschreiten der Krankheit aufhalten. Wird dazu noch kurze Zeit eine antihormonelle Therapie zur Unterdrückung der männlichen Geschlechts­hor­mone (Androgendeprivation) durchgeführt, verbessern sich die Überlebensaussichten noch einmal. Das geht aus den Ergebnissen einer internationalen Studie hervor, die in der Fachzeitschrift Lancet veröffent­licht wurde.

Die Studie wurde in 283 Zentren in den USA, Kanada und Israel durchgeführt. 1.792 Patienten ab 18 Jahren nahmen daran teil, bei denen auch nach der Operation wegen eines Adenokarzinoms der Prostata prostataspezifisches Antigen (PSA) im Blut erhöht war. Sie erhielten eine Strahlentherapie für die Stelle, an der sich der Tumor befunden hatte. Dazu erhielt ein Drittel der Patienten noch eine vier bis sechs Monate dauernde Androgenunterdrückungstherapie, bei einem weiteren Drittel wurden zusätzlich zu dieser auch noch die Beckenlymphknoten bestrahlt.

Nach fünf Jahren war die Krankheit bei 71 Prozent der Patienten der Gruppe, die nur die Strahlentherapie des Tumorbettes erhalten hatte, nicht weiter vorangeschritten. In der Gruppe mit Bestrahlung des Tumor­bettes und Kurzzeit-Androgenunterdrückungstherapie war dies bei rund 81 Prozent gelungen, in der Gruppe mit Bestrahlung des Tumorbettes, Kurzzeit-Androgenunterdrückungstherapie und Bestrahlung der Beckenlymphknoten bei rund 87 Prozent. In dieser dritten Gruppe mit der intensivsten Therapie war der Behandlungserfolg somit am größten – gleichzeitig traten in dieser Gruppe aber auch die meisten Neben­wirkungen Grad 2 oder mehr auf. Spätschäden durch die Therapie (mehr als drei Monate nach der Strahlen­therapie) traten in allen drei Gruppen mit ähnlicher Häufigkeit auf. Ausnahme waren Neben­wir­kungen im blutbildenden System bzw. Knochenmark Grad 2 oder mehr, die in der Gruppe 3 häufiger als in der Gruppe 2 auftraten. Dies, so die Studienautoren, sei auf die zusätzliche Bestrahlung der Becken­lymph­knoten zurückzuführen.

Die Empfehlung der Studienautoren lautete angesichts ihrer Ergebnisse, bei Patienten mit anhaltend erhöh­tem PSA nach Prostatakrebsoperation der Strahlentherapie des Tumorbettes eine kurzzeitige anti­hormonelle Therapie hinzuzufügen. Zudem sei gezeigt worden, dass eine Bestrahlung der Becken­lymph­knoten zusätzliche Überlebensvorteile bringen und die Krankheit länger aufhalten könne. 

Quelle: Pollack A et al. The addition of androgen deprivation therapy and pelvic lymph node treatment to prostate bed salvage radiotherapy (NRG Oncology/RTOG 0534 SPPORT): an international, multicentre, randomised phase 3 trial. Lancet 2022, 399(10338):1886-901

Zitiert nach einer Meldung des Onko-Internetportals vom 09.06.2022