Die seelischen Probleme der Deutschen haben zugenommen. Der Andrang auf Psychiater:innen in Praxen und Kliniken sowie auf Psychoterapeut*innen erreichte 2022 einen Höhepunkt: 97 % hatten mehr oder gleich viele Terminanfragen als vor der Corona-Zeit, 2020 waren es 66 %. Dies sind Ergebnisse der Studie „Psychische Gesundheit in der Krise“ der Pronova BKK, für die im Januar und Februar 2023 insgesamt 150 Psychiater*innen und Psychotherapeut*innen befragt wurden.
Deutlicher Anstieg psychischer Erkrankungen im dritten Coronajahr
Erschöpft und depressiv: Die starken Auswirkungen der Corona-Krise auf die Psyche von Berufstätigen bilden sich nun offenbar in den Statistiken ab. Während sich im ersten und zweiten Coronajahr fast keine Veränderungen abzeichneten, zeigen sich diese im dritten Krisenjahr umso deutlicher: So hat die KKH Kaufmännische Krankenkasse im vergangenen Jahr bundesweit rund 57.500 Krankschreibungen mit 2,3 Millionen Fehltagen wegen seelischer Leiden registriert.
Hunderttausende Babyboomer gehen dieses Jahr in den Ruhestand. Nach einer anfänglichen Phase des Wohlbefindens schleicht sich bei vielen Langeweile oder eine gewisse Antriebslosigkeit ein. Eine gute Vorbereitung hilft gegen diese Ernüchterung; Ruheständlern wird geraten, „sichtbar“ zu bleiben.