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Sachsen kommt in Bewegung – und zwar auf Rezept!
Vertreten wurde der LSB dabei von seinem Präsidenten Ulrich Franzen sowie seiner Vizepräsidentin Sportentwicklung/Breitensport, Angela Geyer. Ziel der Kooperation ist es, die Menschen dafür zu sensibilisieren, wie wichtig Bewegung und Sport für die Gesundheit ist. „Mit dem ‚Rezept für Bewegung‘ steht Ärztinnen und Ärzten eine alltagstaugliche Möglichkeit zur Verfügung, Patientinnen und Patienten zu einem aktiven Lebensstil zu motivieren. Als medizinische Empfehlung kann es dazu beitragen, dem akuten Bewegungsmangel in der Gesellschaft entgegenzuwirken. Das wollen wir als LSB gern unterstützen“, sagt Ulrich Franzen.
Entwickelt wurde das „Rezept für Bewegung“ vom Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) gemeinsam mit der Bundesärztekammer und der Deutschen Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention (DGSP). Sachsen ist das 14. Bundesland, in dem die Initiative mit den vier Schwerpunkten Herz-Kreislauf, Haltungs- und Bewegungssystem, allgemeines Gesundheitstraining sowie Stressbewältigung und Entspannung umgesetzt wird. Bislang gilt das Ausstellen des „Rezeptes für Bewegung“ als eine freiwillige ärztliche Leistung, die zwar (noch) nicht über die gesetzlichen Krankenkassen abrechnungsfähig ist, von diesen für ausgewählte Sportangebote jedoch bezuschusst werden kann.
Hintergrund der Initiative ist, dass nicht erst seit der Covid-19-Pandemie und den damit einhergehenden Einschränkungen im Sportbetrieb die Bewegungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation in Deutschland in allen Altersgruppen nur von einem geringen Prozentsatz der Bevölkerung umgesetzt werden. Durch die pandemiebedingten Schließungen von Schwimm- und Sporthallen, Sportanlagen und Fitnessstudios sowie die Begrenzung des täglichen Bewegungsradius infolge von Homeoffice und Homeschooling hat sich der Mangel an körperlicher Bewegung jedoch noch einmal verstärkt und zu einer deutlichen Reduktion der organisierten und öffentlichen Bewegungs- und Sportangebote geführt.
Auch die Zahl auf der Waage spiegelt das Problem von geringer körperlicher Aktivität bei einer Vielzahl der Deutschen ungeschönt wieder. Wie aus einer Studie der TU München hervorgeht, waren etwa 40 Prozent der 1001 Studienteilnehmenden im Alter von 18 bis 70 Jahren während der Pandemie von einer Gewichtszunahme betroffen – durchschnittlich um 5,6 Kilogramm. Mit 7,2 Kilogramm besonders gravierend war die Zunahme bei Menschen, die bereits vor der Pandemie übergewichtig waren und einen BMI von über 30 hatten.
Basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, dass geeignete körperliche Bewegung bei der Prävention, Therapie und Rehabilitation vieler chronischer Erkrankungen – neben sogenannter Wohlstands- und Zivilisationskrankheiten auch psychologische Erkrankungen – positive Effekte hat, soll mit der Einführung des „Rezeptes für Bewegung“ der Zugang zu einem nachhaltig aktiveren Bewegungsverhalten erleichtert werden. Entsprechend ist der LSB mit seinen 4436 Sportvereinen der ideale Partner, um gemeinsam einen wichtigen Beitrag zum Erreichen der sächsischen Präventionsziele „gesund aufwachsen, gesund leben und arbeiten sowie gesund im Alter“ zu leisten.
Perspektivisch ist vorgesehen, dass sich interessierte Patientinnen und Patienten mit einem „Rezept für Bewegung“ an ihren jeweiligen Kreis- bzw. Stadtsportbund wenden, um dort kompetente Beratung und Angebote zu erhalten. Zudem wird es auf der Webseite des LSB eine eigene Rubrik für das „Rezept für Bewegung“ geben, unter der die jeweiligen Kontaktpersonen aus den Kreis- und Stadtsportbünden zu finden sind, welche zu konkreten Sportangeboten im nahegelegenen Sportverein beraten können.
Zitiert nach einer Pressemitteilung des Landessportbundes Sachsen vom 02.07.2021