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Sexuelle Gesundheit und HIV/STI in trans und nicht-binären Communitys
Die Studie "Sexuelle Gesundheit und HIV/STI in trans und nicht-binären Communitys" wurde von der Deutschen Aidshilfe (DAH) und dem Robert Koch-Institut (RKI) zusammen mit Community-Vertreter*innen durchgeführt und vom Bundesministerium für Gesundheit (BMG) finanziert. Die Online-Befragung wurde im Sommer 2022 abgeschlossen, die Ergebnisse Anfang Mai 2023 in Form eines ausführlichen Forschungsberichts des RKI und einer Broschüre der Deutschen Aidshilfe veröffentlicht.
Damit stehen nun erstmals Daten für Deutschland bereit, die eine wichtige Grundlage für Public Health-Strategien bieten können. So berichteten 4,5% der Teilnehmer*innen aus der Online-Befragung, dass sie jemals eine Chlamydien-Diagnose erhalten haben, 2,7% eine Gonorrhoe-Diagnose und 0,7% eine HIV-Diagnose.
45% der Befragten wollten sich innerhalb der letzten fünf Jahre zu HIV oder zu sexuell übertragbaren Infektionen beraten lassen, aber nur 27% nahmen eine Beratung in Anspruch. Eine wichtige Barriere für die Inanspruchnahme von Beratung bildete beispielsweise eine erwartete und/oder erfahrene Diskriminierung. 17% der Befragten, die keine Beratung in den letzten 5 Jahren in Anspruch genommen hatten, gaben dies als einen Grund an. Unter den Befragten, die eine Beratung in Anspruch genommen hatten, waren diejenigen mit der Beratung zufriedener, deren Beratungsangebot sich explizit an trans und nicht-binäre Menschen richtete.
Der Forschungsbericht ist unter https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/H/HIVAIDS/Studien/TASG-Ergebnisse.html abrufbar.
Die Broschüre ist unter https://www.aidshilfe.de/shop/pdf/13032 abrufbar.
Hintergrund der TASG-Studie
Personen aus trans und nicht-binären Communitys haben in vielen Regionen der Welt eine erhöhte Vulnerabilität für HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen (STI). Ob das auch für Deutschland gilt, war unzureichend untersucht. Darüber hinaus fehlten Daten zur sexuellen Gesundheit allgemein für diese Bevölkerungsgruppen. Neben Aspekten der sexuellen Zufriedenheit stellte sich die Frage nach dem Risikoverhalten und den individuellen Möglichkeiten, Sexualität und Schutzverhalten selbstbestimmt zu leben. Weiterhin fehlten Informationen, inwiefern Zugang zu bedarfsgerechten Informationen zu Sex und Sexualität, zu sexuellen Risiken sowie zu Prävention und Versorgung besteht, welche die Heterogenität innerhalb der trans und nicht-binären Communitys berücksichtigen.
Zitiert nach einer Meldung des Robert Koch-Institutes vom 15.05.2023