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Sterblichkeit bei Harnblasenkrebs geht zurück
Auch bei älteren Patienten sinkt die Sterblichkeit an der Erkrankung, allerdings in geringerem Maße als bei jüngeren Patienten.
Die Sterblichkeit an Harnblasenkrebs ist in den letzten Jahren zurückgegangen – bei jüngeren Menschen allerdings deutlich stärker als bei älteren. Das geht aus den Ergebnissen einer Studie hervor, die in der Fachzeitschrift Cancer Epidemiology veröffentlicht wurde.
Harnblasenkrebs tritt im fortgeschrittenen Alter häufiger auf als bei jüngeren Menschen, das Durchschnittsalter bei der Diagnose liegt bei über 70 Jahren. In der vorliegenden Studie untersuchten die Forscher die altersbezogene Sterberate in verschiedenen Ländern zwischen 1986 und 2014. Wie sich zeigte, ging sie sowohl bei Männern als auch bei Frauen zurück. Bei jüngeren Männern unter 75 Jahren sank die Sterberate in dem untersuchten Zeitraum über alle Länder um fast 40 Prozent, bei jüngeren Frauen um rund 26 Prozent. Bei älteren Menschen war der Rückgang nicht so stark: Bei Männern ab 75 Jahren sank die Sterberate um rund elf Prozent, bei Frauen ab 75 Jahren um rund 16 Prozent.
Die positive Entwicklung führen die Forscher auf die verbesserten Therapien zurück. In der Altersgruppe der 60- bis 74-Jährigen war der Rückgang der Sterblichkeit bei Männern wie Frauen am stärksten, in der Altersgruppe der über 74-Jährigen am schwächsten. Dies gehe nach Ansicht der Studienautoren auf die geringeren Behandlungsoptionen bei älteren Patienten zurück. Nicht alle aggressiven Krebstherapien, die bei jüngeren Patienten angewendet werden können, sind für ältere, mitunter gebrechliche Patienten geeignet. Schon die Operation, bei der die Harnblase mitsamt dem Tumor entfernt wird, bedeutet für die Patienten eine hohe Belastung, weshalb sie bei Älteren seltener angewendet wird. Es sei deshalb notwendig, gerade auch für ältere Menschen mit Harnblasenkrebs neue verträglichere, aber gut wirkende Therapien zu entwickeln.
Quelle:
Tempo J et al. Global changes in bladder cancer mortality in the elderly. Cancer Epidemiology 2023, 82:102294; https://doi.org/10.1016/j.canep.2022.102294
Zitiert nach einer Meldung des Onko Internetportal vom 03.01.2023