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Typ-2-Diabetes: Ver­bes­ser­te Le­bens­qua­li­tät durch Lebensstiländerung?

Eine 1-jährige Lebensstilumstellung mit intensivem Sportprogramm und individueller Ernährungsberatung kann die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Menschen mit Typ-2-Diabetes verbessern. Das zeigt eine Auswertung der U-TURN-Studie.

Überwachtes Sportprogramm und Ernährungs- Coaching
Bei der U-TURN-Studie handelt es sich um eine sogenannte randomisierte kontrollierte Studie aus Dänemark, in der die Auswirkungen eines 1-jährigen intensiven und beaufsichtigten Sportprogramms bei Personen mit Typ-2-Diabetes untersucht wurden. Dabei wurden die insgesamt 98 Studienteilnehmenden nach dem Zufallsprinzip in 2 Gruppen aufgeteilt.

Die 64 Patientinnen und Patienten in der Interventionsgruppe absolvierten 4 bis 5 Stunden pro Woche ein Ausdauertraining und 2- bis 3-mal pro Woche ein Krafttraining. Zudem erhielten sie während des Untersuchungszeitraums individualisierte Mahlzeiten-Pläne und Ernährungsberatungen. Die übrigen 34 Teilnehmenden bildeten die Kontrollgruppe. Sie erhielten alle 3 Monate eine gewöhnliche Beratung entsprechend dem derzeitigen Behandlungsstandard zu den Themen Typ-2-Diabetes, Lebensstil und Ernährung.

Alle Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer hatten einen nicht insulinpflichtigen Typ-2-Diabetes, der innerhalb der letzten 10 Jahre diagnostiziert wurde, und wiesen keine schwerwiegenden diabetesbedingten Folgeerkrankungen auf. Das Durchschnittsalter lag bei 55 Jahren.

Verbessertes körperliches Wohlbefinden
Ziel der Studie war es, die Auswirkungen des 1-jährigen Lebensstil-Programms auf das Wohlbefinden und die Lebensqualität zu untersuchen. Hierzu beantworteten die Teilnehmenden vor und nach der Intervention einen Fragebogen zur gesundheitsbezogenen Lebensqualität. Zusätzlich wurde der Effekt von intensivem Training und Ernährungsberatung auf die geistige Gesundheit – ebenfalls mittels eines Fragebogens – erfasst und die Ergebnisse der Interventionsgruppe mit denen der Kontrollgruppe verglichen.

Dabei zeigte sich, dass sich die Teilnehmenden der Interventionsgruppe nach der 1-jährigen Lebensstilumstellung körperlich gesünder fühlten als vor der Studie. Die Befragung der Kontrollgruppe dagegen ergab nach einem Jahr ein schlechteres körperliches Befinden als vor Studienbeginn. Insgesamt wiesen 30 Prozent der Patientinnen und Patienten mit Typ-2-Diabetes, die die 1-jährige Lebensstilumstellung absolviert hatten, verbesserte Werte hinsichtlich der körperlichen Komponente der gesundheitsbezogenen Lebensqualität auf. In der Kontrollgruppe waren es 18 Prozent.

Kein Effekt auf die Psyche
Anders als erwartet, scheint sich das 1-jährige Interventionsprogramm jedoch nicht auf die geistige Gesundheit auszuwirken. Die Ergebnisse der Auswertung des Fragebogens zur psychischen Komponente der gesundheitsbezogenen Lebensqualität veränderten sich nicht durch die Teilnahme am Programm.

Intensivprogramm mit begrenzter Wirkung auf die Lebensqualität
Die Studie zeigt, dass ein 1-jähriges intensives Sportprogramm inklusive individueller Ernährungsberatungen zu moderaten Verbesserungen der körperlichen, jedoch nicht der psychischen Komponente der gesundheitsbezogenen Lebensqualität in den untersuchten Personen mit Typ-2-Diabetes führt.

In weiteren Studien soll nun untersucht werden, ob eine solche Lebensstilumstellung sich bei Menschen mit einer längeren Typ-2-Diabetes-Dauer und ausgeprägten diabetesbedingten Folgeerkrankungen auch auf das mentale Wohlbefinden auswirkt.

Quelle:
MacDonald, C. S. et al.: One-year intensive lifestyle intervention and improvements in health-related quality of life and mental health in persons with type 2 diabetes: a secondary analysis of the U-TURN randomized controlled trial. In: BMJ Open Diab Res Care, 2021, 9: e001840

Zitiert nach einer Meldung von diabinfo.de vom 18.05.2021