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Was war? Was ist? Was bleibt? Traumata und Depression
Auswirkungen transgenerationaler Prozesse
Krieg hinterlässt Spuren – nicht nur an den Häusern, Gebäuden, Städten und Dörfern, sondern auch in den Seelen der Menschen. Die psychischen Langzeitfolgen von Kriegen werden dabei oftmals als Thema ausgeblendet.
Die sogenannten „Kriegskinder“, die „Nachkriegskinder“ und auch die „Kriegsenkel“ setzen seit etwa der Jahrhundertwende dieses Thema in unterschiedlicher Weise auf die Tagesordnung. Sie stellen in der persönlichen Auseinandersetzung fest, dass es Gemeinsamkeiten im eigenen Verhalten und Erleben gibt, die sie als Folge des Kriegsgeschehens deuten. Außerdem ordnen sie die Erlebnisse der vorigen Generationen als traumatisches Erleben und die Folgen für die Eltern- oder Großelterngeneration als Verhalten ein, das sich aus nicht oder unvollständig verarbeiteten Traumata bildet. In der Forschung werden diese Vorgänge als transgenerationale Weitergabe von Traumata beschrieben.
In der Tagung des Bündnisses für Depression soll diesen Spuren der transgenerationalen Weitergabe von Traumata gendersensibel nachgegangen werden. Dabei wird es darum gehen, Zusammenhänge zwischen nicht aufgearbeiteten Traumata und psychischen Folgen aufzudecken. Die Tagung will Impulse dazu geben, das Themenfeld transgenerationale Weitergabe von Traumata in die eigene Berufspraxis zu integrieren und Klient*innen für eigene Aspekte in der Biografie und Familiengeschichte zu diesem Thema zu sensibilisieren. Das Angebot der selbstreflexiven Auseinandersetzung mit der eigenen (Familien-)Geschichte und ein Erfahrungsaustausch mit Berufskolleg*innen runden die Tagung ab. Alle Interessierten an diesem Themenfeld und insbesondere Berater*innen sind herzlich eingeladen.
Programm
09:45 Uhr | Anmeldung
10:00 Uhr | Begrüßung
N.N., Bündnis gegen Depression in der Region Hannover
10:15 Uhr | Transgenerationale Weitergabe von Traumatisierungen und ihre Folgen für die psychische Gesundheit
Prof. Dr. Angela Moré, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover
11.15 Uhr | Pause
11:20 Uhr | Sexualisierte Gewalt als kollektive Kriegswaffe
Pia Frohwein, medica mondiale e. V.
12:05 Uhr | Kaffeepause
12:20 Uhr | Wenn der Vater fehlt. Langzeitfolgen der kriegs- und trennungsbedingten Vaterlosigkeit
Prof. Dr. Matthias Franz, Universitätsklinikum Düsseldorf
13:00 Uhr | Mittagspause
13:45 Uhr | Transfer in die Praxis: Nachkriegskinder, Nachkriegsenkel und Depression
(Input und Kleingruppenarbeit im Wechsel)
Dr. Diana Ahrens, Systemische Beratungspraxis Lebenswege, Benthe
15:45 Uhr | Fazit/Abschlussplenum
16:00 Uhr | Ende
Moderation
Prof. Dr. Andreas Eickhorst, Hochschule Hannover &
Dr. Ute Sonntag, Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen e. V.
Weitere Informationen und die Anmeldung zur Veranstaltung finden Sie hier.