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Weniger Todesfälle an Prostatakrebs in Europa (außer in Polen)
In der Europäischen Union werden in diesem Jahr etwa 78.000 Männer an einem Prostatakrebs sterben, der damit nach Lungen- und Darmkrebs die dritthäufigste Krebstodesursache bei Männern bleibt. Nach den in den Annals of Oncology (2020; doi: 10.1016/j.annonc.2020.02.009) vorgestellten Zahlen gehen die Todesfälle in Westeuropa zurück, während sie in Osteuropa ansteigen.
Ein Team um Carlo La Vecchia von der Universität Mailand wertet jährlich die von der Weltgesundheitsorganisation veröffentlichten Zahlen zu den Krebstodesursachen in der Europäischen Union (inklusive Großbritannien) aus, die auf den Angaben in den Todesbescheinigungen beruhen. In jedem Jahr wird eine Krebserkrankung genauer betrachtet. Dieses Mal ist es das Prostatakarzinom, das bei Männern für etwa jeden 10. Krebstodesfall verantwortlich ist.
Die altersspezifische Sterberate (ASR) am Prostatakrebs ist innerhalb von Europa recht unterschiedlich. Unter den 5 bevölkerungsreichsten Ländern ist sie mit 5,8 auf 100.000 Einwohnern in Italien am niedrigsten. Es folgen Spanien mit (7,2/100.000) und Frankreich mit (7,3/100.000). In Deutschland und Großbritannien liegt die ASR bei 11 von 100.000 Männern. Am höchsten ist die ASR mit 14,7/100.000 Männer in Polen. Damit sterben in Polen altersbereinigt doppelt so viele Männer am Prostatakrebs wie in Italien.
Polen ist das einzige der 5 Länder, in denen die ASR in den letzten Jahren weiter angestiegen ist und zwar um 17,9 % seit 2010/14. In den anderen 4 Ländern kam es zu einem Rückgang. Am stärksten fiel er in Frankreich (minus 26,6 %) aus, vor Italien (minus 24,4 %), Spanien (minus 21,6 %), Großbritannien (minus 9,0 %) und Deutschland (minus 7,4 %).
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Zitiert nach einem Beitrag auf aerzteblatt.de vom 20.04.2020