1. Sprung zur Servicenavigation
  2. Sprung zur Hauptnavigation
  3. Sprung zur Suche
  4. Sprung zum Inhalt
  5. Sprung zum Footer

Aktuelle Meldungen

Zahl der stationären Hodenkrebsbehandlungen binnen 20 Jahren um 40 % gesunken

  • Im Jahr 2020 war Hodenkrebs die Ursache für 10 900 stationäre Krankenhausbehandlungen und 197 Todesfälle
  • Gut jeder zweite Patient (55 %) war zwischen 20 und 39 Jahren alt, bei Männern dieser Altersgruppe war Hodenkrebs die häufigste Krebsart
  • Bei jungen Männern zwischen 25 und 29 Jahren war sogar jede dritte Krebsbehandlung (32 %) auf Hodenkrebs zurückzuführen

Die Zahl der stationären Hodenkrebsbehandlungen ist innerhalb von 20 Jahren um 40 % gesunken. Im Jahr 2020 wurden deutschlandweit rund 10 900 Jungen und Männer wegen der Diagnose Hoden­krebs im Krankenhaus behandelt, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) anlässlich des Welt­männertags, eines Aktionst­ags zur Männer­gesundheit am 3. November, mitteilt. 20 Jahre zuvor kamen noch 18 100 Patienten mit der Diagnose Hoden­krebs in eine Klinik. Zum Vergleich: Die Zahl der stationären Krebs­behandlungen männlicher Patienten ging im selben Zeitraum um 5 % und damit deutlich schwächer zurück, von 841 000 Fällen im Jahr 2000 auf 800 000 im Jahr 2020. Gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 fiel der Rückgang bei den Hoden­krebs­behandlungen im Jahr 2020 mit -3 % geringer aus als bei den Krebs­behandlungen insgesamt (-6 %) sowie bei den Krankenhausbehandlungen insgesamt (-13 % gegenüber 2019). 

Hodenkrebs bei Männern zwischen 20 und 39 Jahren die häufigste Krebsart
Besonders betroffen von Hodenkrebs sind Männer im jungen und mittleren Alter: Im Jahr 2020 war mehr als jeder zweite wegen Hodenkrebs behandelte Patient (55 %) zwischen 20 und 39 Jahre alt. Für Männer dieser Alters­gruppe war Hodenkrebs die häufigste aller Krebsarten und die Ursache für jede vierte stationäre Krebs­behandlung (25 %). Unter jungen Männern zwischen 25 und 29 Jahren war sogar jede dritte Krebsbehandlung (32 %) im Jahr 2020 auf eine bösartige Neubildung im Hoden zurückzuführen. 

Rückgang der Zahl von Patienten mit Hodenkrebs hat unterschiedliche Ursachen
Der Rückgang stationärer Hodenkrebsbehandlungen in den vergangenen 20 Jahren dürfte vornehmlich auf verbesserte Präventions- und Vorsorge­maßnahmen zurückzuführen sein. Er ist aber auch demografisch bedingt und zumindest teilweise auf die sinkende Zahl jüngerer Menschen in der Bevölkerung zurückzuführen. So ist etwa die Zahl der 20- bis 39-jährigen Männer in Deutschland binnen 20 Jahren um 13 % gesunken – von 12,1 Millionen zum Ende des Jahres 2000 auf 10,5 Millionen zum Jahresende 2020. 

Zahl der Todesfälle durch Hodenkrebs nach Tiefstand 2016 wieder gestiegen
Wird eine Hodenkrebserkrankung – etwa im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen – frühzeitig erkannt und behandelt, sind die Heilungschancen vergleichsweise groß. Dennoch starben 197 Menschen im Jahr 2020 an den Folgen einer bösartigen Neubildung im Hoden. Im Jahr 2016 war die Zahl der durch Hodenkrebs verursachten Todesfälle (140) auf den tiefsten Stand der vergangenen 20 Jahre gesunken und seitdem wieder angestiegen. 

Herz- und Kreislaufkrankheiten waren 2020 bei Männern am meisten verbreitet
Unter den häufigsten Gesundheitsrisiken von Männern spielt Hodenkrebs etwa im Vergleich zu Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems eine eher untergeordnete Rolle. Die häufigsten Gründe für stationäre Kranken­haus­behandlungen männlicher Patienten im Jahr 2020 waren Herz­insuffizienz (215 900 Behandlungsfälle), psychische Erkrankungen und Verhaltens­störungen durch Alkohol (179 300) sowie Vorhof­flattern und Vorhof­flimmern (154 300). Ähnlich verhält es sich mit den häufigsten Todesursachen: 2020 verstarben die meisten Männer an chronisch ischämischer Herzkrankheit (41 400 Todesfälle), an Lungen- und Bronchialkrebs (27 700) sowie an einem akuten Herzinfarkt (26 400). 

Zitiert nach einer Pressemitteilung des Statistischen Bundesamtes vom 02.11.2022