1. Sprung zur Servicenavigation
  2. Sprung zur Hauptnavigation
  3. Sprung zur Suche
  4. Sprung zum Inhalt
  5. Sprung zum Footer

Aktuelle Meldungen

Zwei- oder Dreifachtherapie bei fortgeschrittenem Prostatakrebs

Welches die optimale Therapiestrategie ist, hängt davon ab, ob schon zum Zeitpunkt der Erstdiagnose Metastasen vorliegen oder erst später.

Wenn bei metastasiertem Prostatakrebs eine hohe Tumorlast vorliegt, weil es sich um einen großen Tumor bzw. viele Metastasen schon bei der Erstdiagnose handelt, kann eine Dreifachtherapie mit einem CYP17A1-Hemmer, antihormoneller Therapie und Chemotherapie den Patienten im Vergleich zur Zweifachtherapie bessere Überlebensaussichten verschaffen. Das geht aus den Ergebnissen einer zusammenfassenden Meta-Analyse hervor, die in der Fachzeitschrift JAMA Oncology veröffentlicht wurden.

In der Analyse wurden die Daten von zehn klinischen Studien mit insgesamt 11.043 Patienten berücksichtigt. Das Ziel war es herauszufinden, welches die optimale Ersttherapie bei metastasiertem Prostatakrebs ist, also Prostatakrebs, der sich bereits in andere Organe ausgebreitet und Tochtergeschwülste (Metastasen) gebildet hat. Bei allen Patienten reagierte der Tumor empfindlich auf eine antihormonelle Therapie.

Bei Patienten mit einer hohen Tumorlast, bei denen die Metastasen schon bei der Erstdiagnose gefunden wurden, schnitt eine Dreifachtherapie mit einem CYP17A1-Hemmer, einer antihormonellen Therapie und einem Chemotherapeutikum im Vergleich zu einer Zweifachtherapie besser ab und war mit einem längeren Gesamtüberleben verbunden. Patienten mit niedriger Tumorlast hingegen, bei denen die Metastasen erst nach vorangegangenen Therapien wegen eines noch lokal begrenzten Prostatatumors auftraten, profitierten nicht mehr von der Drei- als von der Zweifachtherapie. Bei ihnen konnten mit einer Kombination aus zum Beispiel CYP17A1-Hemmer und antihormoneller Therapie oder Chemotherapeutikum und antihormoneller Therapie ähnliche Ergebnisse beim Gesamtüberleben erzielt werden wie mit einer Dreifachtherapie.

Es müsse somit in jedem Einzelfall gründlich abgewogen werden, ob bei metastasiertem hormonempfindlichem Prostatakrebs eine Zwei- oder eine Dreifachtherapie in der Erstbehandlung zu empfehlen ist, so die Studienautoren in ihrer Bewertung. 

 

Quelle:
Riaz IB et al. First-line Systemic Treatment Options for Metastatic Castration-Sensitive Prostate Cancer. A Living Systematic Review and Network Meta-analysis. JAMA Oncology, Onlinevorabveröffentlichung am 2. März 2023, doi:10.1001/jamaoncol.2022.7762


Zitiert nach einer Meldung des Onko-Internetportals vom 16.03.2023.