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Darmkrebs

Erkennen von Darmkrebs

Ab einem Alter von 50 Jahren haben Sie Anspruch auf die Teilnahme an Unter­suchungen zur Früherkennung von Darmkrebs. Dabei übernimmt die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) folgende zwei Unter­suchungen:

Es gibt noch weitere Methoden zur Darmkrebs-Früherkennung. Die Kosten für diese Methoden werden allerdings in der Regel nicht von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen. Es handelt sich dabei um sogenannte individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL).
 

Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung

Ab 50 bis 54 Jahre:
Jährlicher Test auf verborgenes Blut im Stuhl

Oder:
Zwei große Darmspiegelungen im Abstand von mindestens 10 Jahren


Ab 55 Jahren:
Zwei Große Darmspiegelungen im Abstand von mindestens 10 Jahren

Oder:
Alle zwei Jahre einen Test auf verborgenes Blut im Stuhl

Falls Sie Beschwerden haben, wird eine Darmspiegelung je­der­zeit von ihrer gesetzlichen Kranken­versicherung übernommen.

Seit dem 1. Juli 2019 laden die gesetzlichen Kranken­kassen ihre Versicherten alle fünf Jahre (mit 50, 55, 60 und 65 Jahren) zum Darmkrebs-Screening ein bzw. informieren darüber. Männer können bereits ab 50 Jahren zwischen jährlichem Stuhl­blut­test iFOBT (bis 54 J.) und ins­ge­samt zwei­ma­liger Früh­erken­nungs-Darm­spiegelung (Koloskopie) im Mindest­abstand von 10 Jahren wählen.
 

Zusammenfassung

  • Ab einem Alter von 50 Jahren haben Sie einen gesetzlichen An­spruch auf Untersuchungen zur Früherkennung von Darmkrebs   
  • Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) übernimmt die Kosten für den Test auf Blut im Stuhl und die große Darmspiegelung
  • Bei Beschwerden übernimmt die GKV immer die Kosten für eine Darmspiegelung

Test auf verborgenes Blut im Stuhl

Ziel

Blut im Stuhl kann ein Anzeichen für Darm­krebs sein. In frühen Stadien von Darm­krebs sind diese Blut­spuren meist so gering, dass sie mit dem bloßen Auge nicht erkennbar sind und somit verborgen bleiben. Das Ziel des Stuhl­tests ist, dieses verborgene (okkulte) Blut nach­zu­weisen. Der Test wird oft auch Okkult­blut­test genannt. Seit dem 1. April 2017 haben Sie Anspruch auf einen immuno­logischen Okkult­blut­test (iFOBT). Dieser Test hat den vorherigen chemischen Okkult­blut­test (gFOBT) abgelöst. Bei dem iFOBT handelt es sich um einen empfind­licheren Test zum Nach­weis von Blut im Stuhl und daher wird davon ausgegangen, dass der Nutzen des iFOBT mindestens genauso groß aber wahr­schein­lich größer ist, als der vom gFOBT.

 

Ablauf

Für den Stuhltest erhalten Sie ein Stuhl­proben-Ent­nahme­­set. Bereits vor dem Stuhltest sind einige Dinge bei der Durchführung und zum Ablauf zu beachten.

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Vorbereitung

Es ist keine Vorbereitung, wie beispiels­weise die Einhaltung einer Diät, notwendig.

 

Durchführung

Da die Vorgehensweisen bei der Durch­führung der verschiedenen Tests voneinander abweichen, soll­ten Sie die dem Stuhl­­test beigefügte Anlei­tung genau lesen und befolgen. Generell ist es aber so, dass Sie die entnommene Probe möglichst direkt am nächsten Tag zu Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt bringen sollten und dort dann nach einigen Tagen die Test­ergeb­nisse erhalten können.

Ergebnisse

Der immunologische Test auf verborgenes Blut im Stuhl (iFOBT) weist nur menschliches Blut nach und ist deshalb weniger störanfällig als der ältere chemische Stuhltest (gFOBT). Es sind nur Tests zugelassen, die bei 100 Personen ohne Darmkrebs, bei weniger als 10 dieser 100 Personen anschlagen und damit fälschlicherweise Darmkrebs anzeigen. Weiterhin sind nur Tests zugelassen, die bei 100 Personen mit Darmkrebs, bei mindestens 25 dieser 100 Personen anschlagen und damit richtigerweise Darmkrebs anzeigen.

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Weiteres Vorgehen nach einem positiven Testergebnis

Ein positiver Stuhltest gibt einen Hinweis darauf, dass Darmkrebs vorliegen könnte. Ein positives Testergebnis kann aber auch harm­losere Ursachen haben, wie zum Beispiel Hämorrhoiden.

Zur Abklärung des positiven Stuhltests erfolgt eine Große Darm­spiegelung.

 

Weiteres Vorgehen nach einem negativen Testergebnis

Nach einem negativen Testergebnis erfolgen keine weiteren Unter­suchungen.

Wenn Sie jünger als 55 Jahre sind, können Sie den Test nach einem Jahr wiederholen. Falls Sie älter als 55 sind, haben Sie Anspruch auf eine Große Darmspiegelung oder können den Stuhltest alle zwei Jahre durchführen.

Der Stuhltest kann neben dem Nutzen auch Nachteile bringen. Daher sollten Sie den möglichen Nutzen und die möglichen Nachteile gegeneinander abwägen. 

Zusammenfassung

  • Blut im Stuhl kann ein Anzeichen für Darmkrebs sein. Häufig ist dieses nicht mit dem Auge erkennbar, aber es kann mit einem Test auf ver­bor­genes Blut nachgewiesen werden
  • Sie führen den Test zu Hause durch und senden die Proben an Ihren Arzt/Ihre Ärztin
  • Wenn der Test Blut im Stuhl anzeigt, wird zur Abklärung eine große Darm­spiegelung durchgeführt

Große Darmspiegelung (Koloskopie)

Ziel

Bei der Darmspiegelung wird die Oberfläche der Darmschleimhaut nach Darmkrebs und dessen Vorstufen (Polypen/Adenome) abgesucht. Diese Vorstufen werden während der Untersuchung entfernt und später auf das Vorhandensein von Krebszellen getestet.

 

Ablauf

Vor der Durchführung einer Darmspiegelung wird Ihre Ärztin/Ihr Arzt Sie untersuchen und über den Ablauf der Darmspiegelung aufklären. Dabei sollten Sie bereits vor der Darmspiegelung einige Dinge beachten.

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Vorbereitung

Zur Vorbereitung der Darmspiegelung wird Ihnen Blut abgenommen und eine Medikamentenanamnese durchgeführt. Außerdem müssen Sie einen Aufklärungsbogen unterschreiben.

Bei der Darmspiegelung schaut sich die Ärztin/der Arzt die Innenwand des Darms genau an. Damit eine gute Sicht auf die Darmwand während der Untersuchung garantiert werden kann, müssen Sie ihren Darm vor einer Darmspiegelung vollständig entleeren. Dafür sollten Sie ab 3 Tagen vor der Untersuchung kernhaltige Nahrung vermeiden. Um den Darm dann vollständig zu entleeren, müssen Sie ein Abführmittel trinken.

Sie bekommen häufig ein mit Vitamin C versetztes Abführmittel (PEG- Lösung). Wenn Sie dieses Abführ­mittel erhalten, können Sie die letzte feste Mahlzeit am Mittag des Vortags der Untersuchung zu sich nehmen. Abends müssen Sie dann einen Liter des Abführmittels trinken und am Morgen des Untersuchungstages noch einmal einen Liter.

Sie können vor der Darmspiegelung eine Beruhigungsspritze (Kurzanästhesie) erhalten. Sie sind dann allerdings für 12 bis 24 Stunden nicht verkehrstüchtig und es ist ratsam eine Begleitperson mitzunehmen.

Durchführung

Die Ärztin/der Arzt untersucht den Dickdarm (in braun) mit Hilfe eines Koloskops (schwarzer Schlauch). An der Spitze des Koloskops befindet sich eine Kamera. Die Bilder dieser Kamera verfolgt die Ärztin/der Arzt live am Bildschirm und kann so Krebs und dessen Vorstufen direkt erkennen. Eine Darm­spiegelung dauert etwa 15-45 Minuten. Die Dauer hängt dabei vor allem von der Zugänglichkeit des Darminneren und der Erfahrung des Arztes/der Ärztin ab. Die Untersuchung erfolgt mit Hilfe eines sogenannten Koloskops. Das Koloskop besteht aus einem flexiblen Schlauch, an dessen vorderen Ende eine Kamera befestigt ist.

Zu Beginn der Darmspiegelung wird das Koloskop vorsichtig in den After eingeführt und danach etwa 1,5 Meter bis zum Übergang zwischen Dickdarm und Dünndarm vorgeschoben. Dann wird das Koloskop zurückgezogen und die Ärztin/der Arzt untersucht die Darmwand auf Krebsvorstufen wie Polypen und Adenome, sowie auf Darmkrebs. Falls Krebsvorstufen entdeckt werden, können diese in der Regel direkt entfernt werden (Polypektomie). Die entnommenen Gewebeproben werden dann später im Labor auf das Vorhandensein von Krebszellen untersucht (Biopsie). Während der gesamten Untersuchung wird Luft in den Darm eingeblasen. Dadurch verbessert sich die Sicht auf die Darmwand.

Ergebnisse

Die Darmspiegelung zählt als die zuverlässigste Methode um Vorstufen von Darmkrebs zu erkennen und damit Darmkrebs vorzubeugen. Dabei hängt die Genauigkeit mit der diese Krebsvorstufen erkannt werden, allerdings von der Erfahrung der Ärztin/des Arztes ab.

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Eine Studie mit 508.530 Teilnehmerinnen und Teilnehmern untersuchte, bei wie vielen Personen, die an einer Großen Darmspiegelung zur Früherkennung von Darmkrebs teilnahmen, Darmkrebs oder dessen Vorstufen gefunden wurden. Weniger als die Hälfte der teilnehmenden Männer wiesen einen normalen Darm auf. Bei ihnen wurden weder Darmkrebs, Krebsvorstufen noch andere Darmerkrankungen festgestellt.
Die Anteile der während der Studie entdeckten Befunde finden Sie in der nachfolgenden Tabelle aufgeschlüsselt. Zum besseren Verständnis beziehen sich die Ergebnisse auf 1.000 Männer.

 

Von 1.000 MännernBefund der Darmspiegelung
440Normaler Befund (weder Krebsvorstufen noch Krebs)
132Polypen
240Adenome (ohne fortgeschrittene Adenome)
84Fortgeschrittene Adenome
8Darmkrebs
97Sonstige Befunde (z. B. Entzündungen des Darms)

Quelle: Früherkennungskoloskopie - Jahresbericht 2019 des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung

 

Weiteres Vorgehen nach einem positiven Testergebnis

Frühzeitig gefundener Darmkrebs kann oft durch eine operative Entfernung geheilt werden. Die bei der Darmspiegelung gefundenen Krebsvorstufen werden direkt während der Untersuchung entfernt (Polypektomie). Durch die Entfernung dieser Krebsvorstufen kann das Risiko an Darmkrebs zu erkranken, gesenkt werden. Alle während der Darm­spiegelung entfernten Krebsvorstufen werden im Labor darauf getestet, ob sie Krebszellen enthalten. Dies kann einige Tage dauern.

Werden Krebsvorstufen bei der Darmspiegelung entdeckt, sollte die Darm­spiegelung wiederholt werden. Die Wiederholung der Darmspiegelung sollte je nach Größe und Anzahl der gefundenen Krebsvorstufen nach 3, 5 bzw. 10 Jahren erfolgen.

 

Weiteres Vorgehen nach einem negativen Testergebnis

Wenn weder Darmkrebs noch dessen Krebsvorstufen entdeckt werden (normaler Befund), können Sie die Früherkennungsdarmspiegelung nach frühestens 10 Jahren wiederholen.
Falls Sie Beschwerden haben, wird eine Darmspiegelung jederzeit von ihrer gesetzlichen Krankenversicherung übernommen.

Die Große Darmspiegelung kann neben dem Nutzen auch Nachteile bringen. Daher sollten Sie den möglichen Nutzen und die möglichen Nachteile gegeneinander abwägen.

Zusammenfassung

  • Die große Darmspiegelung wird auch Koloskopie genannt. Sie ist die zuverlässigste Art, Vorstufen von Darmkrebs zu erkennen
  • Vor einer Untersuchung muss der Darm mit einem Abführmittel ent­leert werden
  • Bei der Darmspiegelung untersucht die Ärztin/der Arzt den Darm mit einer kleinen Kamera an einem langen Schlauch und kann gleich­zeitig Vorstufen von Darmkrebs entfernen
  • Sie können für die Untersuchung eine Beruhigungsspritze erhalten. Dann sind Sie bis zu 24 Stunden nicht verkehrstüchtig und sollten sich daher zur Untersuchung von einer Person begleiten lassen
  • Bei 456 von 1.000 Männern werden Vorstufen gefunden und bei 8 Männern wird Darmkrebs entdeckt

Weitere Methoden zur Früherkennung von Darmkrebs

Von der gesetzlichen Krankenversicherung werden der Test auf ver­bor­genes Blut im Stuhl und die große Darmspiegelung zur Früh­erken­nung von Darmkrebs empfohlen.

Es gibt noch weitere Methoden zum Erkennen von Dickdarmkrebs. Diese werden allerdings nicht von der gesetzlichen Kranken­ver­sicherung über­nommen und müssen daher selbst bezahlt werden. Es handelt sich dabei um sogenannte Individuelle Gesundheits­leistungen (IGeL).

Zu diesen IGeL zählt auch die kleine Darmspiegelung (Sigmoidos­kopie). Sie könnte eine gute Alter­native für Personen sein, die eine große Darm­spiegelung ablehnen.

Es gibt noch weitere Methoden zum Erkennen von Darmkrebs. Diese Methoden finden allerdings kaum Anwendung zur Früherkennung von Darmkrebs und sind meist nur für bestimmte Personengruppen sinnvoll.

Zu diesen Methoden zählen:

Zusammenfassung

  • Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) übernimmt die Kosten für den Test auf Blut im Stuhl und die große Darmspiegelung
  • Es gibt noch andere Untersuchungen. Diese Methoden sind individuelle Gesundheitsleistungen (IGeL) und müssen selbst gezahlt werden
  • Zu den IGeL zählt die kleine Darmspiegelung
  • Sonstige andere Methoden sind meist nur für bestimmte Personen sinnvoll und werden daher kaum angewendet

 

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