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Wenn das Wetter das Schlaganfall-Risiko erhöht
Das Wetter nimmt einen großen Einfluss auf den Körper und unsere Gesundheit. Vor allem extreme Wetterbedingungen wie Hitze können einem ganz schön zu schaffen machen. Aber gibt es auch ein Schlaganfall-Wetter? Ein Mediziner aus Jena sagt ja.
Der Körper reagiert auf das Wetter
Ein Hitzerekord jagt den nächsten. In den vergangenen Jahren wurde hierzulande die 30 Grad-Marke immer häufiger geknackt. Stress pur für unseren Körper. Denn egal, ob Sonne oder Regen, Hitze oder Kälte – der menschliche Körper muss sich ständig Temperaturschwankungen anpassen. Dies ist notwendig, um die Körpertemperatur konstant zu halten. Meist geschieht dies unbewusst. Doch der Klimawandel macht dies zu einer echten Herausforderung. Denn die heute oft plötzlichen, schnellen und extremen Wetterwechsel ist der Körper nicht gewöhnt, vielen Menschen machen sie deshalb zu schaffen. Etwa jeder fünfte/ jede fünfte leidet unter Wetterumschwüngen, die Hälfte der Deutschen gibt sogar an, wetterfühlig zu sein – also besonders sensibel auf Veränderungen des Wetters zu reagieren. Erschöpfung, Kopfschmerzen oder Kreislaufprobleme können die Folge eines abrupten Wetterwechsels sein – und sogar das Schlaganfall-Risiko erhöhen.
Schlaganfall-Wetter gibt es wohl wirklich
Eine Untersuchung des Universitätsklinikums Jena (UKJ) legt nahe: Es gibt ein Schlaganfall-Wetter. Für seine Forschung hat der Neurologe Dr. Florian Rakers Wetterdaten mit den Patientenakten des Universitätsklinikums abgeglichen und dabei einen Zusammenhang zwischen den Wetterwechseln und dem Risiko für einen Schlaganfall erkannt. Dem Mediziner zufolge erhöht sich bei einem rapiden Absinken der Temperatur um etwa drei Grad innerhalb von 24 Stunden das Schlaganfall-Risiko um elf Prozent. Bei Risiko-Patienten und -Patientinnen steige die Wahrscheinlichkeit sogar um bis zu 30 Prozent. Das Risiko bleibe nach dem Temperatursturz noch etwa zwei Tage erhöht.
Wie das Wetter das Schlaganfall-Risiko erhöht
Rakers erklärt den Zusammenhang so: Bei einem Temperatursturz ziehen sich die Gefäße zusammen, um möglichst viel Wärme im Körper zu speichern. Das Herz schlägt unregelmäßig, Blutgerinnsel bilden sich und werden ins Gehirn gespült. Dort können sie die hirnversorgenden Blutgefäße verstopfen – es kommt zum Schlaganfall. Besonders gefährlich wird es, wenn Vorerkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes und erhöhten Blutfettwerte vorliegen.
Wer ist besonders gefährdet?
Menschen, die bereits einen Herzinfarkt hatten, an Diabetes oder Bluthochdruck leiden, haben laut dem Mediziner ein besonders hohes Risiko, bei einem Wetterumschwung einen Schlaganfall zu erleiden. Auch Patientinnen und Patienten mit Vorhofflimmern - einer bestimmten Art von Herzrhythmusstörung - sind stärker gefährdet. Raucherinnen und Raucher sowie Menschen über 60 Jahre gehören ebenfalls zur Risikogruppe. Übergewicht und Bewegungsmangel erhöhen das Schlaganfall-Risiko ebenfalls.
Zitiert nach einer Pressmitteilung der Deutschen Schlaganfall-Hilfe vom 07.08.2023.
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