Bewegtes Leben
Was für ein schönes Gefühl: erschöpft, verschwitzt und glücklich. Nach dem Sport setzt unser Körper Endorphine, die Glückshormone, frei. Deshalb fühlen wir uns nach dem Laufen, Fußballspielen oder Inlineskaten so gut. Doch Bewegung ist nicht nur förderlich für Körper und Seele, sie stärkt auch die Gesundheit – auf ganz unterschiedliche Weise.
Muskeln statt Fett
Um Sport zu treiben, braucht der Körper Energie. Die erhält er, indem die Muskelzellen Kohlenhydrate und Fett verbrennen. Der jeweilige Anteil variiert dabei: Energie aus Kohlenhydraten, also Zucker, zu gewinnen, geht schneller als aus Fetten, den Lipiden. Bei intensivem Training wird eher Zucker (Glucose) verbrannt, bei Ausdauertraining mit mittlerer Belastung mehr Fett. Deshalb essen Extremsportler beispielsweise viele kohlenhydrathaltige Lebensmittel wie Nudeln und Kartoffeln. Zum Abnehmen eignet sich Extremsport nur bedingt. Das geht schneller mit Walking, Schwimmen und Joggen bei mittlerer Belastung. So oder so: Beim Sport wird beides verbrannt: Zucker und Fett. Daher wirkt Bewegung positiv sowohl auf den Blutzuckerspiegel, als auch auf die Cholesterinwerte.
Beweglicher Körper – elastische Gefäße
Bewegungsmangel sorgt dafür, dass unser Körper steif wird, dass wir beispielsweise nicht mehr mit den Fingerspitzen die Füße berühren können. Genauso funktioniert es auch bei der Beweglichkeit der Blutgefäße.
Unsere Adern sind von Natur aus elastisch. Aber Bewegungsmangel, Krankheiten wie Diabetes mellitus und Rauchen beeinträchtigen die Gefäße. An den Innenwänden lagern sich dann Stoffe ab, sogenannte Plaques. Diese verhindern, dass sich die Gefäße weiten. Im schlimmsten Fall verstopfen sie sogar. Je nachdem, um welche Gefäße es sich handelt, kann das zu einem Herzinfarkt, Schlaganfall oder einer Thrombose führen. Wer sich bewegt, trainiert die Gefäße, so dass sie sich immer wieder weiten, um große Mengen Blut durchzulassen. Damit verhindert der Körper, dass sich Plaques bilden und beugt vielen Erkrankungen vor.
Großer Herzmuskel transportiert mehr Blut
Das größte Blutgefäß ist das Herz. Der Herzmuskel, lateinisch Myokard, funktioniert in Bezug auf regelmäßigen Sport ähnlich wie die Bauchmuskeln oder der Bizeps: Das Training führt dazu, dass er größer und stärker wird.
Ein größeres Herz hat größere Herzkammern und damit mehr Volumen. So kann es bei jedem Schlag mehr Blut pumpen. Das hat gleich mehrere positive Folgen: Zum einen verringert sich der Ruhepuls, weil das Herz seltener schlagen muss, um die gleiche Menge Blut zu transportieren. Zum anderen werden wir leistungsfähiger, weil das Herz mehr Blut bewegen kann. Während des Sports erhalten die Muskelzellen dann mehr Blut und damit auch mehr Nährstoffe und Sauerstoff.
Was für das Herz gilt, stimmt fast genauso für die Lungen. Sportliches Training fordert und fördert die Lungen. Im trainierten Zustand können die Lungenflügel mit einem Atemzug mehr Sauerstoff aufnehmen und verarbeiten. So gelangt der Sauerstoff schneller ins Blut, der Körper wird leistungsfähiger und die Atemfrequenz im Ruhezustand verringert sich.
Gesunder Geist im gesunden Körper
So vielfältig, wie Bewegung unserem Körper gut tut, so wirkt es sich auch auf den Geist und die Seele aus. Bewegung regt an, dass das Gehirn positive Botenstoffe wie Serotonin, Noradrenalin und Dopamin ausschüttet. Außerdem baut der Körper Stresshormone schneller ab. Und zu wissen, dass man leistungsfähig ist, stärkt das Selbstwertgefühl. Zudem trainieren bestimmte Sportarten, wie Tanzen oder auch Kampfsportarten, die Koordination und Konzentrationsfähigkeit. Also egal, ob Sie beim Sport siegen oder verlieren: Gewonnen haben Sie so oder so.
Tipps zum Weiterlesen
- Stiftung Männergesundheit: Wissensreihe Männergesundheit - Bewegung
- Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Broschüre Gleichgewicht und Kraft - Einführung in die Sturzprävention
- Deutsche Herzstiftung: Mehr Bewegung im Alltag? So schaffen Sie es
- IN FORM: 10 goldene Regeln für gesundes Sporttreiben
Letzte Aktualisierung: Oktober 2024