Früherkennung
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Viele Krankheiten wie bestimmte Krebsarten führen erst relativ spät zu Symptomen. Sie werden daher oft erst diagnostiziert, wenn sie bereits fortgeschritten sind. Vorsorge- bzw. Früherkennungsuntersuchungen dienen dazu, mögliche Gesundheitsprobleme zu erkennen, bevor sie sich bemerkbar machen. So kann frühzeitig gegengesteuert werden, denn früh erkannt, haben viele Krankheiten, vor allem Krebserkrankungen, eine deutlich bessere Prognose.
Früherkennung oder Vorsorge?
Was ist eigentlich genau der Unterschied zwischen Früherkennung und Vorsorge? Vorsorge bedeutet, dafür zu sorgen, dass Krankheiten gar nicht erst entstehen, beispielsweise durch Impfen oder professionelle Zahnreinigungen. Früherkennungsuntersuchungen dienen dazu, Erkrankungen möglichst früh nachzuweisen, solange sie noch gut therapierbar sind. Viele Früherkennungsuntersuchungen sind Regelleistungen der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Das heißt: Die Kosten übernimmt – ab einem bestimmten Alter – die jeweilige Krankenkasse.
Früherkennung als Leistung der GKV
Zu den Früherkennungsuntersuchungen, die zum Leistungsspektrum der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) gehören, zählen zum Beispiel der „Check-up“, der insbesondere Aufschluss über Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus und Nierenerkrankungen liefert, sowie Früherkennungsuntersuchungen auf Krebserkrankungen, zum Beispiel Hautkrebs, Darmkrebs und Prostatakrebs. Unabhängig vom Alter sollten Sie regelmäßig zur zahnärztlichen Kontrolle gehen, um Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten zu vermeiden beziehungsweise frühzeitig behandeln zu lassen.
Nutzung von Früherkennungsuntersuchungen
Männer nutzen die angebotenen Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen seltener als Frauen. Dafür gibt es verschiedene Gründe:
Einige schieben die Termine immer wieder vor sich her, andere nehmen ihre Gesundheit nicht ganz so wichtig, und wieder andere haben Hemmungen, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Hinzu kommt, dass Früherkennung bei Männern erst deutlich später an Bedeutung gewinnt als bei Frauen, nämlich in den sogenannten „besten Jahren“. Eine Untersuchung der Prostata (Vorsteherdrüse) zur Früherkennung von Prostatakrebs (Prostatakarzinom) können Männer beispielsweise ab dem Alter von 45 Jahren einmal jährlich in Anspruch nehmen. Bereits ab 35 Jahren kann sich jeder – egal ob Mann oder Frau – alle zwei Jahre auf Hautkrebs untersuchen lassen.
Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen sind wichtig für die Gesundheit. Sie können unter Umständen Leben retten. Unabhängig von den Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen gilt: Wenn Beschwerden auftreten, sollte ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden.
Chancen und Grenzen von Früherkennungsuntersuchungen
Nicht alle Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen sind gleich sinnvoll. Viele Angebote gehen über den Leistungskatalog der GKV hinaus. Das bedeutet, dass Patienten und Patientinnen diese selbst bezahlen müssen.
Der Nutzen dieser Untersuchungen ist umstritten. Denn einerseits können die Untersuchungen Personen verunsichern, zum Beispiel wenn sie „blinden Alarm“ auslösen - also fälschlicherweise Gesundheitsprobleme anzeigen, die tatsächlich gar nicht vorhanden sind. Andererseits können sie Patientinnen und Patienten in falscher Sicherheit wiegen, wenn etwa unausgereifte Testverfahren signalisieren, dass alles in Ordnung sei, obwohl dem gar nicht so ist. Welche Vorsorge- bzw. Früherkennungsuntersuchungen Sie wahrnehmen, sollten Sie daher gemeinsam mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin sorgsam abwägen.
Zusammenfassung
- Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen helfen, Gesundheitsprobleme frühzeitig zu erkennen oder ganz zu vermeiden
- Männer nutzen die angebotenen Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen seltener als Frauen
- Viele Früherkennungsuntersuchungen werden von der Gesetzlichen Krankenversicherung gezahlt
- Welche Vorsorge- und Früherkennungsuntersuchungen Sie wahrnehmen, sollten Sie gemeinsam mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin sorgsam abwägen
- Bei Beschwerden sollten Sie immer einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen
Letzte Aktualisierung: Mai 2024
Übersicht Früherkennungsuntersuchungen
Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) bietet einen Überblick zu allen Früherkennungsuntersuchungen für Männer wie
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