Herz-Kreislauf-Erkrankungen

Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in Deutschland weit verbreitet und nach wie vor die häufigste Todesursache. Die Erkrankung verläuft meistens chronisch und erfordert dann eine lebenslängliche Behandlung. Zu den häufigsten Herz-Kreislauf-Erkrankungen gehören:

  • Bluthochdruck: Ein zu hoher Blutdruck ist mit Abstand die häufigste Herz-Kreislauf-Erkrankung. Jeder dritte Mann (32,8 Prozent) hat einen ärztlich festgestellten Bluthochdruck. Bluthochdruck beschleunigt die Gefäßalterung und ist ein Risikofaktor für viele andere Erkrankungen.
  • Koronare Herz-Erkrankung (KHK): Durch Ablagerungen in den Blutgefäßen, die das Herz mit Sauerstoff versorgen, kommt es zu einem Sauerstoffmangel im Herzmuskel und das Herz kann nicht mehr richtig arbeiten. Die schwerste Form der KHK ist der Herzinfarkt, bei dem sich plötzlich ein Blutgefäß verschließt. Der Herzmuskel erhält infolgedessen nicht mehr genügend Sauerstoff und ein Teil des Gewebes stirbt ab. Eine leichtere Ausprägung der KHK ist die Angina pectoris, bei der es bei körperlicher Belastung zu einer Mangeldurchblutung der Herzmuskulatur mit Schmerzen oder Atemnot kommt. Etwa 6 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer KHK. Im Laufe des Lebens wird bei 10 von 100 Männern eine KHK festgestellt.
  • Herzschwäche (Herzinsuffizienz): Bei der Herzschwäche reicht die Pumpleistung des Herzens nicht mehr aus, um den Körper bei körperlicher Aktivität oder in fortgeschrittenen Stadien sogar in Ruhe mit ausreichend Sauerstoff zu versorgen. Eine Herzinsuffizienz kann infolge einer KHK entstehen, aber auch durch eine Reihe anderer Erkrankungen, wie beispielsweise Erkrankungen der Herzklappen oder erbliche Erkrankungen des Herzmuskels. In Deutschland leiden rund 4 Millionen Menschen an einer Herzschwäche. Bei den über 70-Jährigen ist etwa jede zehnte Person von einer chronischen Herzschwäche betroffen.
  • Schlaganfall: Bei einem Schlaganfall kommt es zu einem plötzlichen Ausfall bestimmter Funktionen im Gehirn. In den meisten Fällen verstopft ein Gerinnsel ein Blutgefäß, so dass das Gehirn nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt werden kann. Es folgt ein Hirninfarkt. In selteneren Fällen handelt es sich bei einem Schlaganfall um eine Hirnblutung, die durch ein geplatztes Blutgefäß entsteht. Bluthochdruck und Vorhofflimmern erhöhen das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden. In Deutschland erleiden pro Jahr mehr als 300.000 Menschen einen Schlaganfall.

Deutsche Herzstiftung (2024). Deutscher Herzbericht 2024. www.herzstiftung.de/service-und-aktuelles/publikationen-und-medien/herzbericht; letzter Zugriff: 19.10.2024.

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) (2020): Schlaganfall: Hohe Sterblichkeitsrate und Wiederholungsgefahr.
www.fau.de/2020/08/news/wissenschaft/schlaganfall-hohe-sterblichkeitsrate-und-wiederholungsgefahr/; letzter Zugriff: 19.10.2024.

Neuhauser, H., Kuhnert, R., Born, S. (2017). 12-Monats-Prävalenz von Bluthochdruck in Deutschland. Journal of Health Monitoring 2017/1-3 Berlin: Robert Koch-Institut. https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/­Gesundheitsberichterstattung/­GBEDownloadsJ/­FactSheets/­JoHM_2017_01_­gesundheitliche_lage3.html; letzter Zugriff: 19.10.2024.

Statistisches Bundesamt (2024). Anzahl der Gestorbenen nach Kapiteln der ICD-10 und nach Geschlecht für 2023.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Gesundheit/Todesursachen/Tabellen/gestorbene_anzahl.html; letzter Zugriff: 19.10.2024.

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Letzte Aktualisierung: Mai 2023
 

Der Text wurde in Kooperation mit der Deutschen Gesell­schaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V. erstellt.