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Herz-Kreislauf-Gesundheit

Herzgesund Leben

Unser Herz verrichtet jeden Tag seine unverzichtbare Arbeit und meistens nehmen wir davon nichts wahr. Mit einer aktiven gesund­heits­bewussten Lebensweise können Sie dazu beitragen, dass Ihr Herz und Ihre Gefä­ße lange fit bleiben. Schon mit ein wenig Bewegung am Tag, einer gesunden und ausgewo­genen Ernäh­rung, Stressabbau und dem Verzicht aufs Rauchen tun Sie Ihren Gefäßen einen großen Gefallen. Zudem soll­ten Sie wichtige Risiko­faktoren, wie einen hohen Blut­druck oder hohe Cholesterinwerte, kennen und bei sich messen lassen. Sollten Sie einen erhöhten Blutdruck oder Cholesterin­spiegel haben, ist möglicherweise eine Behand­lung nötig. Auch eine unerkannte und unbehandelte Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) kann das Risiko für einen Herzinfarkt oder auch Schlaganfall deutlich erhöhen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin darüber.
 

Bewegung

Regelmäßiges körperliches Training ist sehr effizient zur Vorbeugung und bei der Behandlung von Herz-Kreis­lauf­-Er­krankungen. Durch regel­mäßige Bewe­gung können Sie Ihren Blutdruck senken, Ihren Zucker­stoff­wechsel verbessern und den Choles­terin­spiegel positiv beeinflussen. Versuchen Sie eine Aktivität zu finden, die Ihnen Spaß macht und die sich gut in Ihren Alltag integrieren lässt, damit Sie sich auch langfristig zum Sport motivieren können.

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Natürlich müssen Sie keinen Leistungssport betreiben: Regelmäßiges, moderates Training von mindestens 30 Minuten pro Tag an mindesten fünf Tagen die Woche - oder alternativ 15 Minuten bei höherer Inten­si­tät - gilt als optimal, um lange gesund und fit zu bleiben. Besonders geeignete Sportarten sind beispielsweise Walken, Joggen, Schwimmen, Radfahren oder Wandern.

Auch wenn Sie bereits an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung leiden, gibt es keinen Grund auf Bewegung zu ver­zichten. Im Gegenteil, ein regel­mäßiges Ausdauertraining stärkt den Herzmuskel und sorgt länger­fristig für eine bessere Durchblutung des Herzens. Muskuläres Krafttraining ist eine sinnvolle Ergänzung zum Aus­dauer­training. Die Kombination von Kraft- und Aus­dauer­training kann bei Ihnen zu erstaunlichen Effek­ten, insbesondere auch bei der Behand­lung von erhöhtem Blut­druck, Blut­fetten oder Blut­zucker­werten, führen.

Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt darüber, welches Training und welche Intensität für Sie geeignet sind. Ein Pulsmessgerät kann dann dabei helfen, dass Sie sich nicht überlasten. Zu Beginn ist es für viele Menschen hilfreich sich einer Herzsportgruppe anzuschließen, die von medizinisch geschul­tem Personal gelei­tet wird.

Ernährung

Im stressigen Alltag ist es nicht immer leicht, sich gesund zu ernähren. Den­noch bildet eine ausgewogene Er­näh­rung einen wichtigen Eckpfeiler für die Herz-Kreislauf-Gesundheit und kann Ihnen helfen, Ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sen­ken. Dabei gilt es zum einen darauf zu achten, dass die Menge der aufge­­nom­­menen Nahrung den Bedarf nicht übersteigt, denn Über­gewicht hat viele negative Folgen für die Gesundheit.

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Ein Body-Mass-Index zwischen 22 und 25 kg/m² gilt als ideal für die Gefäßgesundheit. Zum anderen ist die richtige Mischung entscheidend und anstelle des saftigen Steaks und der knackigen Wurst gehören häufiger auch frische Lebensmittel und Getreideprodukte auf den Tisch.

Zu den grundlegenden Regeln einer gesunden Ernährung zählen:

  • wenig gesättigte Fettsäuren (insbesondere enthalten in tierischen Produkten, wie Butter, Sahne, Fleisch- und Wurstwaren, Frittiertem, wie Pommes frites und Chips),
  • stattdessen mehrfach ungesättigte Fettsäuren (insbesondere enthalten in pflanzlichen Ölen, Nüssen, fettem Fisch),
  • Fertiggerichte und Fast-Food nach Möglichkeit vermeiden,
  • Stark gesalzene oder gepökelte Speisen eher vermeiden,
  • 30-45g Ballaststoffe täglich, möglichst aus Vollkornprodukten,
  • Mehr als 200g Obst und 200g Gemüse täglich,
  • 1-2 Mal pro Woche Fisch, davon einmal Fettfisch (z.B. Lachs oder Makrele),
  • ca. 30g ungesalzene Nüsse täglich,
  • Alkohol in Maßen und nicht täglich (maximal 20-24g reinen Alkohol pro Tag für Männer, z.B. 2 Gläser Bier (0,25 l)),
  • Gezuckerte Getränke möglichst vermeiden.

Viele Studien belegen mittlerweile den Nutzen einer gesunden Ernäh­rung für die Gefäßgesundheit. Wenn Sie zum Beispiel mindestens sieben Gramm zusätzliche Ballaststoffe (z.B. aus Vollkornprodukten oder Nüssen) pro Tag zu sich nehmen, können Sie das Risiko für Gefäß­ab­lagerungen um bis zu 9 Prozent senken. Die Europäische Gesell­schaft für Kardio­logie aber auch die Deutsche Gesellschaft für Kardio­logie und die Deutsche Herz­stiftung empfehlen eine mediterrane Kost, um sich herzgesund zu ernähren. Beziehen Sie in Ihren täglichen Speise­plan beispiels­weise mehr Obst und Gemüse, Hülsen­früchte und Voll­korn­produkte sowie Fisch und ungesättigte Fette (z.B. Olivenöl) ein. Achten Sie im Gegenzug auf einen geringeren Konsum von rotem Fleisch und gesättigten (tierischen) Fetten.

Dennoch müssen Sie kein schlechtes Gewissen haben, wenn Sie sich nicht immer an alle Regeln halten. Wichtig ist es auch, mit Genuss zu essen, ohne ständig ein schlechtes Gewissen zu haben. Versuchen Sie Ihre Ernährung schrittweise umzustellen und Ihr Körper wird es Ihnen danken. In Kochkursen zum Thema gesunde Ernährung können Sie sich Anregungen holen und sich mit Gleichgesinnten austauschen.

Rauchen

Wenn Sie Raucher sind, dann hören Sie wahrscheinlich nicht zum ersten Mal, dass Rauchen ungesund ist. Im Durchschnitt sterben Raucher 10 Jahre früher als Nichtraucher. Jährlich sterben fast 40.000 Menschen in Deutschland an einer tabakbedingten Herz-Kreislauf-Erkrankung. Die vorzeitige und vermeidbare Sterblichkeit trifft regelmäßige Raucher bereits ab dem mittleren Lebensalter.

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Die gute Nachricht ist, dass viele Raucher gerne mit dem Rauchen aufhören möchten - die schlechte, dass dies für viele Menschen nicht einfach ist. Ein Rauchstopp lohnt sich immer, gerade auch nach Eintritt einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Sie müssen den Entzug jedoch nicht alleine schaffen. Viele Krankenhäuser vermitteln direkt nach einem Herzinfarkt Raucherentwöhnungskurse und auch Ihre Hausärztin beziehungsweise Ihr Hausarzt kann Ihnen Anlaufstellen nennen. Sie können auch ein Raucherentwöhnungsprogramm in Anspruch nehmen. Dieses wird häufig von Ihrer Krankenkasse angeboten und bezahlt oder bezuschusst. Medikamente oder Nikotinersatzprodukte können Ihnen den Entzug erleichtern und das Verlangen abmildern. Um ganz mit dem Rauchen aufzuhören, ist es wichtig, motiviert zu sein, praktische Tipps können Ihnen dabei helfen.

Stressbewältigung

Auch bestimmte Formen von psychischem Stress und psychischen Störungen können Herz-Kreis­lauf­-Erkran­kungen begüns­tigen. Dauer­stress geht mit ständig erhöhten Stress­hormonen einher, die den Blutdruck steigern können und sich nicht nur auf Herz und Kreislauf negativ auswirken.

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Es gibt viele Maßnahmen, mit denen Sie Stress abbauen und Ihre seelische Gesundheit fördern können. Probieren Sie einfach einige aus und finden Sie heraus welche Ihnen am besten hilft:

  • Körperliche Bewegung: Sport kann Wunder wirken gegen Stress und auch bei Schlafstörungen ist Bewegung ein wirksames Mittel.
  • Entspannungstechniken: Einfache Dehnübungen, Yoga, autogenes Training oder Spazieren gehen können Stress wirksam abbauen.
  • Hobbys helfen Ihnen dabei, positive Energie zu tanken und sich vom alltäglichen Stress abzulenken.
  • Stressfaktoren bekämpfen: Wenn Sie die Ursache für Ihren Stress kennen, dann versuchen Sie daran zu arbeiten. Natürlich ist das nicht immer einfach. Besonders wenn sich Aufgaben im Job oder auch im Privatleben häufen, führt das schnell zu Stress. Besonders unerledigte Aufgaben können eine starke Stress­belas­tung sein. Um diesen Teufels­kreis zu durchbrechen, ist es wichtig, gut organisiert zu sein.
  • Im Falle ausgeprägter Störungen Ihrer seelischen Gesund­heit wie z.B. Depressivität, schwere Schlaf­störungen oder Angst­zuständen fragen Sie Ihren Arzt/Ihre Ärztin, welche Behandlungs­mög­lich­keiten verfügbar sind.
     

 

Behandlung von Risikofaktoren

Es ist eindeutig belegt, dass eine medikamen­töse Behandlung der Risi­ko­­faktoren hoher Blut­druck, hohes Choles­terin und Diabetes melli­tus das Leben verlängern kann. Lassen Sie deshalb diese Risiko­faktoren durch Ihre Ärztin/Ihren Arzt prüfen. Erhöhte Werte können Sie durch Änderungen in Ihrem Lebens­stil senken. Sollte dies nicht aus­reichen, können auch Medikamente helfen.

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Allgemeine Zielwerte für die wichtigsten Risikofaktoren sind:

  • Blutdruck: < 140mmHg systolisch  und < 90mmHg diastolisch
  • LDL-Cholesterin (das sogenannte „schlechte“ Cholesterin): < 70 mg/dl bei Menschen mit Herz-/Gefäßerkrankungen, bei gesunden Menschen mit Risikofaktoren  < 100 mg/dl bzw. < 115 mg/dl (abhängig vom Gesamtrisiko der Person)
  • Langzeit-Blutzuckerwert HbA1c bei Diabetikern: < 7,0 %

Es ist wichtig, dass Sie die medikamentöse Behandlung eines Risiko­faktors engmaschig mit Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt absprechen. Vor allem sollten Sie nicht eigenständig verordnete Medika­mente absetzen, sondern Ände­rungen immer medizinisch abklären lassen.

Früherkennungsuntersuchungen

Männer zwischen 18 und 34 Jahren können einmalig einen Gesund­heits-Check-up durch­­führen lassen. Ab einem Alter von 35 Jahren bezah­len die gesetzlichen Kranken­kassen in Deutschland alle drei Jahre den sogenannten „Check-up 35". Gerade Männer halten oftmals nicht viel von der Idee zum Check-up zu gehen, da sie sich eigentlich ganz gesund fühlen. Dabei sollten Sie jedoch bedenken, dass viele Erkrankungen, darunter auch Erkrankungen des Herzens, am Anfang oftmals keine Symptome zeigen.

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Beim Check-up-35 erwartet Sie zunächst ein ausführliches Gespräch, in dem die Ärztin/der Arzt ihre Kranken­geschichte sowie Ihre möglichen Risiko­faktoren mit Ihnen bespricht. Bei der körperlichen Unter­suchung misst die Ärztin/der Arzt den Blutdruck und ermittelt Ihre Blutzucker- und Cholesterin­werte, um Ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen besser abschätzen zu können.

Wenn in Ihrer Familie besonders viele Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorkommen oder Sie sehr viele Risiko­fak­toren haben (zum Beispiel Rauchen, familiär bedingte Erhöhung der Cholesterinwerte, hoher Blutdruck, Diabetes), dann kann es sinnvoll sein, auch schon vor dem 35. Lebensjahr eine Früh­erkennungs­unter­suchung durchführen zu lassen.

Männer mit Bluthochdruck haben ein erhöhtes Risiko für ein Aneurysma der Bauchschlagader. Ab einem Alter von 65 Jahren haben gesetzlich krankenversicherte Männer Anspruch auf eine einmalige Ultra­schall­unter­suchung zur Früherkennung von Bauchaortenaneurysmen.

Zusammenfassung

  • Mit einer gesundheitsbewussten Lebensweise können Sie Ihr Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aktiv verringern
  • Regelmäßige Bewegung im Alltag und eine gesunde Ernäh­rung helfen Erkrankungen vorzubeugen
  • Um erfolgreich mit dem Rauchen aufzuhören, stehen Ihnen zahlreiche Methoden wie z.B. Raucherentwöhnungskurse zur Verfügung
  • Psychischer Stress kann die Entstehung von Herz-Kreis­lauf-Erkrankungen begünstigen. Es gibt verschiedene Methoden, Stress zu reduzieren
  • Liegen bei Ihnen Risikofaktoren wie hoher Blutdruck oder ein hohes Cholesterin vor, sollten Sie diese ärztlich behandeln lassen. Früherkennungsuntersuchungen können helfen, gesundheitliche Risiken und Erkrankungen rechtzeitig zu erkennen

 

Letzte Aktualisierung: April 2023
 

Der Text wurde in Kooperation mit der Deutschen Gesell­schaft für Kardiologie - Herz- und Kreislaufforschung e.V. erstellt.

Herzgesunde Ernährung

Mit einer herzgesunden Ernährung können, Blutfettwerte günstig beeinflusst und das Risiko für koronare Herz­krank­heiten gesenkt werden. 

Wissens­reihe Männer­ge­sundheit: Blut­hoch­druck

Die Broschüre "Blut­hoch­druck" aus der "Wissensreihe Männergesundheit" bietet Informationen zu den Folgen von Bluthochdruck, Hinweise zur Blutdruckmessung und zahlreiche Tipps, wie Männer ihren Blutdruck senken können.

Alles auf einen Blick: Früherkennung

Informationen des Instituts für Qualität und Wirt­schaft­lichkeit im Gesund­heits­wesen (IQWiG), die Ihnen bei der Ent­scheidung zu einer Früh­erkennungs­unter­suchung helfen können.

10 Goldene Regeln für gesundes Sporttreiben

Die "10 Goldenen Regeln für gesun­des Sport­treiben" der Deutschen Gesell­schaft für Sport­medizin und Präven­tion (DGSP) geben Ihnen hilf­reiche Tipps an die Hand, wie Sie mit Sport gesund und fit bleiben können – und sich vor möglichen Über­las­tungen schützen.

Das "Rezept für Bewegung"

Ärztinnen und Ärzte können Ihren Patientinnen und Patienten mit dem Rezept für Bewegung eine schriftliche Empfehlung für körperliche Aktivität geben.

Natio­nales Diabe­tes­in­for­ma­tions­portal

Das Natio­nale Diabe­­tes­­in­for­­ma­­tions­­portal bietet quali­täts­gesicherte Infor­ma­tionen zur Vor­beu­gung und Behand­lung von Dia­betes sowie zum Leben mit der Erkran­kung.

Ultraschall­unter­suchung zur Früh­erken­nung von Bauch­aorten­aneurys­men

Gesetzlich kranken­ver­sicher­te Männer ab 65 Jahren haben Anspruch auf ein einmal durch­geführtes Ultra­schall­screening zur Früh­­erken­nung von Bauch­aorten­aneurysmen.