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Aktuelle Suizidzahlen 2023* im Überblick: Anhaltend steigende Suizidzahlen in Deutschland
Das Nationale Suizidpräventionsprogramm (NaSPro) und die Deutsche Akademie für Suizidprävention (DASP) haben heute eine Übersicht zu den Suiziden in Deutschland für das Jahr 2023 veröffentlicht. Die Anzahl der Suizide ist gegenüber 2022 um 1,8 Prozent auf 10.304 Fälle gestiegen. Damit bleibt die Zahl der Suizide weiterhin auf einem hohen Niveau.
Ein leichter Anstieg mit anhaltend hohem Niveau
Die Zahl der Suizide in Deutschland hat sich im Vergleich zu 2022 leicht erhöht. Das Niveau der Selbsttötungen bleibt damit besorgniserregend. Die Anzahl der Suizide verteilt sich auf 7.478 Männer (72,6%) und 2.826 Frauen (27,4%). Besonders auffällig ist der starke Anstieg der Suizide durch Medikamente, die um 85 Prozent seit 2020 auf 1.871 Fälle gestiegen sind. Dieser Zuwachs könnte mit der zunehmenden Zahl assistierter Suizide in Zusammenhang stehen, die in der offiziellen Statistik weiterhin nicht gesondert ausgewiesen werden. Dies gilt auch für den deutlichen Anstieg der Suizidrate bei Frauen von 6,2 auf 6,6%, da assistierte Suizide häufiger von Frauen in Anspruch genommen werden. Hier bedarf es weiterer Untersuchungen. Eine umfangreiche Übersicht finden Sie unter: https://www.naspro.de/dl/Suizidzahlen2023.pdf. Nach wie vor sterben deutlich mehr Menschen durch Suizid als durch Verkehrsunfälle, Mord und Totschlag, illegale Drogen und AIDS zusammen.
Stellungnahmen aus fachlicher Sicht
Expertinnen und Experten betonen, dass eine wirkungsvolle Suizidprävention eine schnellere und detailliertere Veröffentlichung der Suizidzahlen erfordert, um gezielte Maßnahmen entwickeln zu können. Prof. Dr. Barbara Schneider, Mitglied der geschäftsführenden Leitung des NaSPro, fordert eine bessere und umfassende Datenerhebung und eine schnellere Veröffentlichung, um frühzeitig auf Entwicklungen reagieren zu können. Prof. Dr. Reinhard Lindner, ebenfalls vom NaSPro, betont, dass die nachhaltige Förderung der Suizidprävention und ein Erhalt und Ausbau suizidpräventiver Angebote dringend sichergestellt werden muss, und dies auch in Zeiten wirtschaftlicher Herausforderungen. Dies beinhalte auch gesetzliche Regelungen und damit verbunden die Einrichtung eines qualifizierten nationalen Hilfetelefons bemerkt Georg Fiedler, Geschäftsführer der Deutschen Akademie für Suizidprävention.
Fazit: Handlungsbedarf bleibt bestehen
Auch wenn sich der dramatische Anstieg der Suizidzahlen aus dem Jahr 2022 nicht in dem Umfang fortgesetzt hat, bleibt das Niveau der Selbsttötungen in Deutschland hoch. Besonders
besorgniserregend ist die steigende Zahl der Suizide im höheren Lebensalter sowie der Einfluss der weiterhin unklar erfassten assistierter Suizide.
Zitiert nach einer Pressemitteilung des Nationalen Suizidpräventionsprogramms (NaSPro) und der Deutschen Akademie für Suizidprävention (DASP) vom 31.01.2025