1. Sprung zur Servicenavigation
  2. Sprung zur Hauptnavigation
  3. Sprung zur Unternavigation
  4. Sprung zur Suche
  5. Sprung zum Inhalt
  6. Sprung zum Footer

Psychische Gesundheit

Meldungen zu Thema

43 % der Berufstätigen kommen schlecht bis mittelmäßig erholt aus dem Urlaub zurück

Der Haupturlaub ist die wichtigste Erholungszeit für Arbeitnehmer*innen. Von wegen! 24 % kehren wenig ausgeruht aus dem Urlaub zurück, weitere 19 % haben sich nur mittelmäßig erholt. Schon vor ihrer Abwesenheit geht der Stress los: 6 von 10 Beschäftigten empfinden vorher eine starke Mehrbelastung, durchschnittlich rund 8 zusätzliche Arbeitsstunden. Auch unmittelbar nach ihrer Rückkehr leisten Berufstätige im Schnitt knapp 8 Überstunden, um urlaubsbedingte Rückstände aufzu­arbeiten.

Die Generation Z ist besonders vom Stress rund um den Urlaub betroffen. Mehr als die Hälfte fühlt sich nicht gut erholt. Die 18- bis 29-Jährigen ackern sogar fast 9 zusätzliche Stunden vor ihrem Urlaub und durchschnittlich 8,7 h danach. Die meiste Mehrarbeit leisten jedoch die 30- bis 39-Jährigen. Sie arbeiten vor und nach dem Urlaub durchschnittlich 20 h länger.

„Viele Arbeitnehmer*innen haben den Anspruch an sich, vor dem Urlaub alles zu erledigen, um ihre freie Zeit dann auch verdient genießen zu können“, erläutert Patrizia Thamm, Referentin Gesundheitsförderung bei der Pronova BKK. Berufstätige sollten sich vom Anspruch lösen, vor der Erholungszeit noch alles erledigen zu müssen. Die Wirtschaftspsychologin und Resilienz-Trainerin sagt: „Ein gutes Selbst- und Zeit­management ist entscheidend, damit es vor und nach dem Urlaub nicht zur Überlastung kommt.“

Richtiges Abschalten: Die gedankliche Distanz zur Arbeit ist das A und O
Fehlt ein gutes Selbstmanagement mit vorausschauender Planung vor dem Urlaub, kann der abrupte Wechsel von erhöhtem Aktivierungs­zustand auf Erholung und Entspannung unter Umständen sogar zur sogenannten „Leisure Sickness“ (Freizeitkrankheit) führen. Mehr als jede*r 3. wurde schon häufiger direkt an den ersten Urlaubstagen krank. In der Gen Z trifft dies sogar auf knapp jede*n 2. zu. Auch haben 29 % ihren Urlaub schon einmal aufgrund von Arbeit verschoben, in der Gen Z sind es 8 Prozentpunkte mehr.

Um den Urlaub wirklich genießen und richtig abschalten zu können, ist eine gedankliche Distanz zur Arbeit das A und O, die durch eine gute Urlaubsübergabe begünstigt wird. Dafür sollten laut der Pronova BKK-Referentin für Gesundheitsförderung mindestens eine, besser 2 Vertre­tungen festgelegt werden, um sicher­zustellen, dass Aufgaben während der Abwesenheit klar delegiert sind. Thamm betont, dass es wichtig sei, Kund*innen und Kolleg*innen rechtzeitig zu informieren und eine geordnete Übergabe zu planen. Dazu gehöre es, alle rele­vanten Unterlagen bereitzulegen und verschiedene Szenarien während der Abwesenheit gemein­sam gedanklich durchzuspielen.

„Techniken wie das Aufschreiben von Projektständen und das Definieren von konkreten Schritten für die Zeit nach dem Urlaub sind wichtige Maßnahmen, um richtig abschalten zu können“, sagt Thamm und ergänzt: „Berufstätige gehen mit dem guten Gefühl in den Urlaub, dass bei der Rückkehr der Start schon geregelt ist. Fällt das Loslassen während der Abwesenheit dennoch schwer, hilft es, sich für mögliche Grübe­leien ein Zeitfenster zu setzen, um ihnen einen begrenzten Raum zu geben. Zudem helfen Entspannungs- und Achtsamkeitstechniken, um sich im Moment besser zu verankern und damit das Abschalten zu unterstützen.“

Drei Viertel der Führungskräfte schalten vorzeitig wieder in den Arbeitsmodus
Der Urlaub ist eine wichtige Zeit, um sich zu erholen und abzuschalten – und sollte auch als solche genutzt werden. Doch fast jede*r 2. denkt häufiger während der Ferien an den Job. Und 62 % der Arbeitnehmer*innen sind meist schon 1-2 Tage, bevor der Urlaub zu Ende geht, gedanklich wieder bei der Arbeit – besonders Führungs­kräfte. Unter ihnen ist die Angewohnheit weit verbreitet, vorzeitig in den Arbeits­modus umzuschalten (75 %).

Oft steht dahinter die Sorge vor einem chaotischen 1. Arbeitstag mit einem Berg unerledigter Aufgaben. „Die gedankliche Distanz von der Arbeit ist ein wichtiger Faktor bei der Erholung. Deshalb sollten Arbeitnehmer*innen vermeiden, vorzeitig wieder in den Arbeitsmodus zu verfallen. Urlaubstage, die vom Arbeitgeber als Erholungszeit gewährt werden, gehen sonst verloren“, sagt Thamm. Sie fügt hinzu: „Die gesündere Alternative ist, sich am 1. Arbeitstag ein Zeitfenster zu blocken, um in Ruhe E-Mails zu checken und sich über Projektstände zu informieren. Blockzeiten schaffen etwas mehr Spielraum, damit nicht direkt wieder Stress entsteht.“ Führungs­kräfte sollten hierbei eine Vorbildfunktion übernehmen, um die Erholung der Mitarbeiter*innen zu unterstützen.

Über die Studie
Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Befragung „Arbeit und Erholung“ der Pronova BKK, für die im April 2024 rund 1.202 Arbeit­nehmer*innen ab 18 Jahren online befragt wurden.

Zitiert nach einer Pressemitteilung der Pronova BKK vom 08.07.2024

Daten und Fakten zur Männergesundheit

Aktuelle Daten und qualitäts­gesicherte Fakten rund um Lebenslagen, Gesundheit und Krankheit von Männern finden Sie auf der Daten und Fakten-Seite des Männer­gesundheitsportals.

MARS: Männerschuppen als Orte der Prävention

Sogenannte „Men‘s Sheds“ (Männerschuppen) wurden mit dem Ziel entwickelt, sozialer Isolation von Männern im Alter vorzu­beugen sowie deren Wohlbefinden zu fördern. Neben handwerklichen Tätigkeiten und zwischenmenschlichen Aktivitäten geht es auch um gesundheitsbezogene Inhalte. Das Projekt „MARS“ der LVGAFS Niedersachsen Bremen e. V. hat die Erprobung, Entwick­lung und Evaluation des Konzepts der Männerschuppen als Orte für Prävention und Gesundheitsförderung im kommunalen Setting bei Männern ab 50 Jahren in Deutschland zum Ziel.

Betrieb­liche Gesund­heits­förderung - Seelische Gesundheit

Die Webseite des Bundes­­ministeriums für Ge­sund­heit bietet Infor­ma­tionen zur För­de­rung der see­lischen Ge­sund­heit im Rahmen der betrieb­­lichen Ge­sund­­heits­­för­de­rung.

Mentale Gesundheit und kognitive Leistungsfähigkeit

Die Bundes­anstalt für Arbeits­schutz und -medizin (BAuA) erforscht die positiven Indi­ka­toren mentaler Gesund­heit.

Mentales Gesundsein

Die Broschüre des Nieder­öster­reichi­schen Gesund­heits- und Sozial­fonds gibt 10 praktische Tipps für das seelische Wohl­befinden.

psyGA-Monitore

Das Informationsportal "psychische Gesundheit in der Arbeitswelt" (psyGA) liefert aktuelle Studien und repräsentative Zahlen zum Thema Arbeit und mentale Gesundheit.