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Urologische Erkrankungen

Krebserkrankungen

Prostatakrebs

Prostatakrebs ist mit knapp 25 Prozent die häufigste Krebserkrankung und mit knapp 12 Prozent die zweithäufigste Krebstodesursache bei Männern in Deutschland. Er betrifft vorwiegend ältere Männer, in der Altersgruppe zwischen Anfang 50 und Mitte 70. In Deutschland gibt es ein gesetzliches Krebs­früh­er­kennungsprogramm, deren Angebote von Krankenkassen finanziert werden. Männer ab 45 Jahren haben die Möglichkeit, einmal jährlich ihre Prostata abtasten und ihr äußeres Genital untersuchen zu lassen.

Symptome

Beim Prostatakrebs gibt es im frühen Stadium keine typischen Symp­tome. Probleme beim Wasserlassen, die auf eine Veränderung der Prostata hindeuten, werden fast immer durch eine gutartige Ver­größe­rung der Prostata hervorgerufen, die nichts mit Krebs zu tun hat.

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Prostatakrebs löst typischerweise erst Beschwerden aus, wenn er weiter fortgeschritten ist. Dann kann auch Krebs zur Ursache von Problemen beim Wasserlassen werden, zum Beispiel durch verstärkten Harndrang oder einem schwächeren Harnstrahl. In einigen Fällen kann auch Blut im Urin oder in der Samenflüssigkeit auf Prostatakrebs hindeuten. Wenn der Krebs sehr weit fortgeschritten ist, kann er sich über den Blutkreislauf oder die Lymphbahnen in andere Körperregionen aus­brei­ten, wie beispielsweise in die Knochen, wodurch auch Knochen­schmerzen auftreten können.

Bisher sind die Ursachen für die Entstehung des Prostatakarzinoms und die den Verlauf beeinflussenden Faktoren im Wesentlichen unbekannt. Als Hauptrisikofaktor gilt jedoch das Alter. Eine familiäre Vorbelastung erhöht das Risiko selber an Prostatakrebs zu erkranken um das Zweifache. Bei der Entstehung und dem Verlauf spielt auch die männlichen Geschlechtshormone (Testosterone) eine Rolle, ohne die es nicht zur Entwicklung von Prostatakrebs käme.

Behandlung

Welche Behandlung für von Prostatakrebs betroffene Männer in Betracht kommt, hängt von zahlreichen Faktoren ab, zu denen unter anderem die Aggressivität, die Größe und das Stadium des Tumors zählen. Darüber hinaus spielen auch das Alter des Mannes und sein allgemeiner Gesundheitszustand eine Rolle bei der Wahl des Vor­ge­hens.

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Hoch-Risiko-Prostatakrebs
Bei fortgeschrittener Krebserkrankung (Hoch-Risiko-Prostatakrebs) wird die Prostata oft bestrahlt. Dies kann von außen (externe Strahlen­thera­pie) oder innen (interne Strahlentherapie, Brachytherapie) geschehen. Weitere Informationen hierzu finden Sie in im Portal gesundheitsinformation.de:

Neben der Bestrahlung sind auch eine Operation, Hormontherapie und/oder Chemotherapie Behand­lungs­möglich­keiten bei fort­ge­schrit­tenen Prostatakrebserkrankungen. Männer, die sich informieren möch­ten, finden auf dem Informations­portal des Krebs­informations­dienstes einen Überblick über die Möglichkeiten, Aus­sichten sowie die Folgen und Nebenwirkungen der einzelnen Behandlungen.

Vor der Wahl der für sie jeweils richtigen Behandlung sollten Patienten jedoch auch andere Verfahren kennen. Informationen aus dem Internet können die ärztliche Beratung daher nicht ersetzen, höchstens ergänzen.  


Niedrig-Risiko-Prostatakrebs
Watchful Waiting
UltraschallgerätWenn das Karzinom klein und nicht aggressiv ist (Niedrig-Risiko-Pros­ta­ta­krebs), kommen andere Behand­lungs­alter­nativen in Be­tracht. Da­bei han­delt es sich zum einen um die ärztliche Beo­bach­tung der Krebs­­er­kran­kung („watchful waiting“). Solange der Krebs nicht wächst, sind hierbei keine therapeutischen Eingriffe erforderlich. Bei einer Veränderung des Tumors werden gegebenenfalls die dadurch auftretenden Beschwerden behandelt, der Tumor wird jedoch nicht bestrahlt oder operativ entfernt. Diese Strategie kommt vor allem für ältere Männer, die vielleicht noch andere Erkrankungen haben, infrage. Denn bei ihnen könnten die Risiken und Belastungen durch Operation oder Strahlentherapie schwerer wiegen als der mögliche Nutzen dieser Behandlungen.

Active Surveillance
Zum anderen kann beim Niedrig-Risiko-Prostata­krebs die aktive Überwachung („active surveillance“) infrage kommen. Auch bei dieser Strategie wird der Krebs zunächst nur beobachtet. Hintergrund ist, dass ein kleines, nicht aggressives Karzinom meist nur sehr langsam oder gar nicht wächst. In vielen Fällen zeigt sich auch Jahre nach der Erst­diagno­se noch kein Fortschreiten der Erkrankung. Die Prostata wird in regel­mäßigen Abständen kontrolliert. Nur falls der Tumor sich vergrößert, wird therapeutisch behandelt. Dieses Vorgehen kann den Vorteil haben, dass einem Mann die Nebenwirkungen einer Strahlentherapie oder einer Operation erspart bleiben, solange der Krebs keine Beschwerden verursacht und sich nicht verändert.

Grundsätzlich gibt es für Männer mit einem Niedrig-Risiko-Prostata­krebs keine von vornherein richtige oder falsche Therapie­entscheidung. Welche Behandlungsstrategie gewählt wird, ist neben den Faktoren Alter und allgemeinem Gesundheitszustand auch eine Frage der persönlichen Abwägung des Patienten: Für den einen ist es wichtiger, mögliche Nebenwirkungen wie Impotenz oder Inkontinenz zu vermeiden, der andere will so sicher wie möglich sein, dass der Krebs entfernt wurde und nimmt dafür mögliche Nebenwirkungen in Kauf.


Hodenkrebs

Hodenkrebs ist insgesamt eine eher seltene Krebsart, in der Altersgruppe der 25- bis 45-jährigen Männer jedoch die häufigste. In Deutschland werden jährlich etwa 4.162 Diag­nosen auf Hodenkrebs gestellt. Ein höheres Risiko daran zu erkranken, haben Männer, bei denen während ihrer vorgeburtlichen Entwicklung ein oder beide Hoden nicht die korrekte Lage im Hodensack einge­nom­men haben.

Symptome

Hodentumore haben kaum auffällige Krankheitszeichen und machen sich zunächst nur durch Schwellungen oder Knoten bemerkbar.

Männer sollten regelmäßig beim Duschen oder in der Badewanne beide Hoden vorsichtig abtasten, um solche Veränderungen frühzeitig zu erkennen. Solche Veränderungen sollten dann einer Ärztin oder einem Arzt vorgestellt werden, die bzw. der sodann weitergehende Unter­suchungen (zum Beispiel Ultraschalldiagnostik) vornehmen kann.

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Weitere Videos der Stiftung Männergesundheit zum Thema Hodenkrebs finden Sie hier.

    Behandlung

    Die Behandlung des Hodenkrebses richtet sich in erster Linie nach seinem Entwicklungsstadium, d. h. nach der Größe des Tumors und danach, ob Absiedlungen (Metastasen, Tochtergeschwülste) vorhanden sind.

    Da der Krebs zumeist Männer im jüngeren und mittleren Lebensalter betrifft, wird vor der Behandlung zudem die Entnahme und Konser­vierung von Sperma besprochen, da einige Behand­lungs­methoden die Zeugungsfähigkeit einschränken können. Bei einem späteren Kinder­wunsch kann das Sperma dann für eine künstliche Befruchtung verwendet werden. Für die Behandlung kommen die operative Entfernung des Tumors sowie Strahlen- oder Chemo­therapie infrage. Als neuere Maßnahme kann in bestimmten Fällen auch eine Knochen­mark­trans­plan­tation das Mittel der Wahl sein.

    Hodenkrebs ist in frühen Stadien gut zu behandeln, die Heilungs­aussichten liegen bei über 90 Prozent. Eine Früh­erkennung des Hoden­krebses ist abgesehen von der abtastenden Selbst­unter­suchung bislang nicht möglich.

      Checkliste zur abtastenden Selbstuntersuchung

      Mit dem Penis ist alles in Ordnung, wenn:

      • sich die Vorhaut leicht vor- und zurückschieben lässt
      • die Eichel glatt und rosig ist,
      • kein trüber Ausfluss zu sehen ist

      Mit den Hoden ist alles in Ordnung, wenn:

      • auch ein Hoden etwas tiefer hängt oder etwas kleiner ist, als der andere
      • sie eiförmig sind
      • sie eine glatte Oberfläche haben
      • sie sich elastisch und fest anfühlen

      Grundsätzlich gilt bei Penis und Hoden: Wenn sich etwas grundsätzlich im Vergleich zu vorherigen Selbstuntersuchungen verändert hat, sollte man einen Arzt oder eine Ärztin aufsuchen.

      Mehr zur abtastenden Selbstuntersuchung finden Sie in der Broschüre Wie geht's wie steht's? Wissenswertes für Jungen und Männer

      Weitere Informationen finden Sie auch in der Reihe „Die blauen Ratgeber“ der Deutschen Krebshilfe:

      Zusammenfassung

      • Prostatakrebs ist mit knapp 25 Prozent die häufigste Krebs­er­kran­kung und mit 12 Prozent die zweithäufigste Krebstodes­ursache bei Männern in Deutschland
      • Bei Prostatakrebs gibt es im frühen Stadium keine typischen Symptome
      • Die Behandlung hängt vor allem von Aggressivität, Größe und Stadium des Tumors ab. Auch Alter des Mannes sowie der allgemeine Gesundheitszustand spielen eine Rolle
      • In der Altersgruppe der 25-45-jährigen Männer ist Hoden­krebs in Deutschland die häufigste Krebsart
      • Die Therapie bei Hodenkrebs richtet sich vor allem nach der Größe des Tumors, sowie nach dem Vorhandensein von Tochtergeschwülsten (Metastasen)
      • Hodenkrebs ist in frühen Stadien gut zu behandeln, die Heilungsaussichten liegen bei über 90 Prozent

       

      Letzte Aktualisierung: November 2023


      Männliche Sexualität bei Krebs

      Was bedeutet eine Krebserkrankung für die männliche Sexualität? Auf diese Frage geht André Karger, Oberarzt und Leiter des Bereichs Psychoonkologie am Universitätstumorzentrum Düsseldorf, mit seinem Vortrag auf dem 4. Männerkongress am 16. und 17. September 2016 in Düsseldorf ein.

      Online-Umfrage zum Thema Krebs und Kinderwunsch: Teilnehmer gesucht

      Einige Krebsarten und Krebstherapien können bei Männern die Samenzellen schädigen, wodurch die Fähigkeit, eigene Kinder zu zeugen einge­schränkt wird oder verloren gehen kann. Vor Beginn einer Krebstherapie besteht für diese Patienten die Möglichkeit, Sperma oder Hoden­gewebe einfrieren zu lassen. In einer Online-Umfrage des Universitätsklinikums Freiburg werden gegenwärtig betroffene und ehe­malige Krebspatienten zu ihren Erfahrungen mit Information, Aufklärung und Beratung sowie zu ihrer Behandlungsentscheidung befragt. Für die Umfrage werden noch Teilnehmer gesucht.

      Patientenleitlinien Prostatakrebs

      Die Leitlinie richtet sich an Männer, bei denen der Verdacht auf ein lokal begrenztes Prostata­karzinom besteht. Sie erfahren, wie Prostata­krebs entsteht, wie er fest­gestellt und wie er behan­delt wird. 

      Prostatakrebs: Früherkennung, Unter­suchung, Behandlung, Nachsorge. Eine Übersicht für Patienten

      Der Krebs­informations­dienst des Deutschen Krebs­forschungs­zentrums bietet einen Überblick zum Thema Prostata­krebs. Männer, die sich über Vor­beugung und Früh­erkennung informieren wollen, sind ebenso angesprochen wie Patienten, die bereits an einem Prostata­karzinom erkrankt sind. Bei indivi­duellen Fragen steht der Krebs­informations­dienst auch am Telefon oder per E-Mail mit Auskünften zur Verfügung.

      Früherkennung von Prostatakrebs

      Früherkennung soll das Risiko verringern, an Prostata­krebs zu sterben. Ein Nachteil der Prostata­krebs-Früh­erkennung ist, dass sie auch Krebs­knoten entdeckt, die nie zu Be­schwer­den geführt hätten. Gesundheits­information.de gibt einen Überblick zu Früh­erken­nungs­unter­suchungen.

      Wissensreihe Männergesundheit - Hodenkrebs

      Hodenkrebs betrifft vor allem jüngere Männer zwischen 25 und 45 Jahren. Die Broschüre "Hodenkrebs" der Wissens­reihe Männer­gesundheit klärt über Risikofaktoren und Warnzeichen auf, informiert über Behandlungs­mög­lich­keiten und bietet eine Anlei­tung zur Selbst­unter­suchung der Hoden.

      Hodenkrebs - Früherkennung wichtig, Heilungschancen gut

      Hodenkrebs ist die häufigste Krebs­erkrankung bei jungen Männern. Doch auch hier gilt: Früh erkannt sind die Heilungschancen gut. Die Deutsche Krebs­gesell­schaft bietet einen Überblick zum Thema.

      Hodencheck

      Eine Früh­­erkennung des Hoden­­krebses ist abgesehen von der abtastenden Selbst­­unter­­suchung bislang nicht möglich. Eine bebil­derte Anlei­tung finden Sie auf der Website hodencheck.de.

      Bundes­ver­band Pros­tata­krebs Selbst­hilfe e.V. (BPS)

      Der Bundesverband informiert über Selbst­hilfe­ange­bote für Män­ner mit der Diag­no­se Pros­ta­ta­krebs und stellt auf seiner Web­site aktuelle medi­zi­ni­sche Infor­ma­tio­nen sowie Hin­wei­se auf weiter­füh­ren­de An­ge­bo­te bereit.